Thema: Die Bahn auf neuen Wegen zum robusteren Fahrplan
Ein Audio
- Railsys.MP3
MP3 - 2,2 MB - 02:26Download
Berlin (ots)
Anmoderation: Pünktlichkeit ist eins der wichtigsten Kriterien bei der Beurteilung der Bahn in der Öffentlichkeit. Kein Wunder, denn wer kommt schon gerne zu spät zur Arbeit oder zu einem wichtigen Termin? Auf die Minute genau sollen die Züge am Ziel ankommen, wenn es nach den Kunden und der Bahn geht. Das klappt nicht immer: Wetterbedingte Ausfälle oder technische Störungen lassen sich nicht verhindern. Dennoch kann das Unternehmen etwas dafür tun, um trotz Störungen pünktlicher zu werden. Moderne Simulationstechnik hilft der Bahn, ihre Fahrpläne zu optimieren.
Text: Wer mit der Bahn fährt, will zuverlässig und vor allem pünktlich an sein Ziel kommen. Die Bahn stellt sich dieser Herausforderung, auch wenn sie nicht jede Verspätung verhindern kann. Auf dem Weg zu einer pünktlicheren Bahn spielt auch der Fahrplan eine wesentliche Rolle, erklärt Gerd-Ulrich Kohn von DB Netz.
O-Ton Gerd-Ulrich Kohn, DB Netz AG, Angebotsplanung, Kapazitätsanalysen Bei der Erstellung des Fahrplans, da bewegt man sich ja immer im Spannungsfeld zwischen der Umsetzung der Kundenwünsche einerseits und der möglichst hohen Qualitätsvorsorge, also im Hinblick auf eine künftige gute Pünktlichkeit, andererseits. Und der Fahrplan ist eigentlich immer ein Kompromiss. (Länge 19 Sekunden)
Text: Würde die Bahn nur wenige langsame Züge rollen lassen, würden Forderungen nach einer besseren Pünktlichkeitsquote schon bald verstummen. Doch die zunehmende Zahl an Eisenbahnverkehrsunternehmen mit ihren speziellen Bedürfnissen, vertaktete Hochgeschwindigkeitsverbindungen zwischen den Großstädten und Ballungsräumen, Taktverkehre und Anschlüsse in den Regionen sowie möglichst kurze Wartezeiten bei den Anschlüssen machen den bundesweiten Fahrplan zu einem hochkomplexen Gebilde. Die Kunst besteht darin, möglichst alle diese Faktoren bei der Fahrplanerstellung zu berücksichtigen. Darüber hinaus konstruiert die Bahn den Fahrplan so, dass er Störungen im Bahnverkehr in gewissem Umfang auffangen kann. Robust soll er sein, sagt Gerd- Ulrich Kohn.
O-Ton Gerd-Ulrich Kohn, DB Netz AG, Angebotsplanung, Kapazitätsanalysen Einen Fahrplan bezeichnen wir als robust, wenn er in der Lage ist, die kleinen Unregelmäßigkeiten und Störungen, die jeden Tag draußen passieren, durch Zeitreserven zu kompensieren. Die Zeitreserven beziehen sich einerseits auf die Zugfahrten selber, indem wir zusätzliche Zuschläge in die Fahrtzeiten einbauen, und andererseits gibt es die so genannten Pufferzeiten. Die befinden sich zwischen den einzelnen Zugfahrten und sollen verhindern, dass die Verspätungen von dem einen Zug auf den anderen übertragen werden. (Länge: 32 Sekunden)
Text: Kommt es in einer Stadt oder einer Region regelmäßig zu Verspätungen, analysieren Gerd-Ulrich Kohn und seine Kollegen die Ursachen und erarbeiten Lösungen und das mit Hilfe modernster Simulationstechnik. Auf seinem Bildschirm sieht Gerd-Ulrich Kohn farbige grafische Darstellungen des Fahrplans und in Tabellen die Daten sämtlicher Züge, die in einem Ballungsraum oder auf skalierbaren Netzteilen unterwegs sind. Railsys heißt diese Software. Mit ihr können Änderungen an einem Fahrplankonzept so lange durchgespielt werden, bis für einen Bahnhof, eine Region oder eine bestimmte Strecke eine robuste Planung des Schienenverkehrs steht.
O-Ton Gerd-Ulrich Kohn, DB Netz AG, Angebotsplanung, Kapazitätsanalysen Bei den Simulationen wird der Eisenbahnbetrieb in einem Computermodell so realistisch wie irgend möglich nachgebildet. Sie müssen sich das vorstellen wie eine Modelleisenbahnanlage. Wir haben so die Möglichkeit, Züge nach einem neuen Fahrplan fahren zu lassen, lange bevor er in der Realität in Kraft tritt. Durch die Analyse des simulierten Betriebes können wir Schwachstellen in Fahrplangefüge aufdecken und Maßnahmen zu deren Beseitigung erarbeiten. Dabei werden Zugfahrten mit ihren Verspätungen und Störungen simuliert. Ziel ist es, den Fahrplan so zu gestalten, dass er möglichst robust gegen Störungen ist und eine hohe Pünktlichkeit ermöglicht. (Länge: 34 Sekunden)
Text: Gerd-Ulrich Kohn ist optimistisch, dass es mit dem robusteren Fahrplan klappen wird und dass die moderne Simulationstechnik dazu ein entscheidenden Beitrag leisten kann. Zum Wohle des Kunden, denn die Rechnung ist ganz einfach: Ein robusterer Fahrplan + pünktlichere Züge = mehr zufriedene Kunden.
ACHTUNG REDAKTIONEN
Die O-Töne sind honorarfrei zur Verwendung. Wir bitten jedoch um einen Hinweis, wie Sie den Beitrag eingesetzt haben an desk@newsaktuell.de.
Michael Birnstock Deutsche Bahn AG / Kommunikation Pressestelle Konzern (G.GKE 1) Tel. (030) 297-61169, Fax (030) 297-61935
Original-Content von: Deutsche Bahn AG, übermittelt durch news aktuell