Mitteldeutsche Zeitung: Bundestagsvizepräsidentschaft
Theologe Richard Schröder setzt sich für Bisky ein
Halle (ots)
Der Theologe und frühere SPD-Politiker Richard Schröder hat eine Lanze für den PDS-Vorsitzenden Lothar Bisky gebrochen. "Dass Lothar Bisky nicht gewählt worden ist, entspricht nicht dem üblichen Verfahren; das muss man schon kritisch sagen", erklärte Schröder der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe) in Bezug auf dessen Scheitern bei der Wahl zum Bundestags-Vizepräsidenten. "In der Person kann ich keinen Hinderungsgrund zur Ausübung des Amtes sehen. Bisky habe ich als eine integre Person kennen gelernt. Die könnte man sich auch in der SPD vorstellen. Was seine DDR-Biografie betrifft, muss man sagen: Er war SED-Mitglied und SED-Funktionär - aber einer, den die Partei mal abgestraft hat. Ich habe von ganz verschiedenen Seiten gehört, dass er sich als Chef der Filmhochschule in vorbildlicher Weise für seine Studenten eingesetzt hat, und zwar auch in brisanten Situationen. Es ist nicht in Ordnung, wenn ihm die persönliche Integrität streitig gemacht wird." Schröder sagte weiter: "Es kann sein, dass Bisky Gesprächskontakte mit der Stasi gehabt hat. Ich halte es aber in Kenntnis seiner Person für ausgeschlossen, dass die Vorwürfe auf Zuträgerei hinauslaufen."
Rückfragen bitte an:
Mitteldeutsche Zeitung
Markus Decker
Parlamentsredaktion
Tel.: 030/2888 1415
Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell