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Mitteldeutsche Zeitung: zum Jahreswechsel

Halle (ots)

Bei näherer Betrachtung bietet die Arbeit des
Kabinetts Merkel aber bisher wenig Anlass zur Euphorie. In wichtigen 
Fragen fehlt offenkundig der politische Leitfaden. Jüngstes Beispiel 
ist der scheinbar auch innerhalb der Koalition unkoordinierte Vorstoß
von Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) zur Lohnerhöhung. Eine 
politische Wende haben viele herbeigesehnt. Noch ist aber nur sehr 
schemenhaft erkennbar, wie diese Regierung den nötigen Aufschwung im 
Land herbeiführen will. Trotz der Wahlen in Sachsen-Anhalt, 
Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg werden sich die 
Machtverhältnisse im neuen Jahr auf Bundesebene kaum entscheidend 
verändern. Die Große Koalition hat jetzt also zwölf Monate Zeit zu 
beweisen, was in ihr steckt. 2005 war das Jahr des Umbruchs. 2006 
wird das Jahr der Wahrheit werden.

Rückfragen bitte an:

Mitteldeutsche Zeitung
Chefredakteur
Jörg Biallas
Telefon: 0345/565-4242

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