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Mitteldeutsche Zeitung: zu Babymorden

Halle (ots)

Die Richter nutzten den juristischen Rahmen für die
Bewertung des Totschlagsvorwurfes voll aus. Es war Totschlag, kein 
Mord, weil Motive und Tathergang keinen anderen Schluss zulassen. 
Daran ändern auch der schockierende Umfang des Verbrechens oder 
gesellschaftliche Empörung nichts. Es ist die Crux jedes 
Strafverfahrens, Schuld aufzuarbeiten und zu werten, verursachtes 
Leid aber nie tilgen zu können. Und so hätte manch einer vielleicht 
ein härteres Urteil gegen die 40-jährige Mutter befürwortet. Doch 
diese Kluft zwischen Gefühl und Gesetz wird ein Gericht nie schließen
- und das ist gut so. Den Rechtsstaat macht unbedingte Gesetzestreue 
aus, auch und gerade wenn er Menschen verurteilt, die sich in 
unvorstellbarer Weise gegen das Gesetz vergangen haben.

Rückfragen bitte an:

Mitteldeutsche Zeitung
Rainer Wozny
Ressortleiter Politik/Nachrichten
Tel.: 0345/565-4016

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