Mitteldeutsche Zeitung: Umwelt/Naturschutz/Fischerei Die Rückkehr der Raubfische
Halle (ots)
Der Mulde-Lachs kommt wieder. Im Jahr 2008 erwarten Experten die erste größere Gruppe von Rückkehrern aus der Nordsee und dem Atlantik, berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung in ihrer Mittwochausgabe. Vor zwei Jahren habe der Freistaat Sachsen in Zusammenarbeit mit anderen Bundesländern ein Wiederansiedlungsprogramm aufgelegt. Seitdem würden im Mulde-Nebenflüsschen Chemnitz - nahe der gleichnamigen sächsischen Stadt - jedes Jahr rund 100_000 Lachsbrütlinge ausgesetzt. Die Fische bahnten sich ihren Weg durch Mulde und Elbe ins offene Meer und kämen später wieder zurück. "Zum Laichen suchen die Lachse den Ort wieder auf, an dem wir sie ins Wasser gesetzt haben", sagte Gert Füllner, Leiter des Referates Fischerei bei der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft, dem Blatt. Mit dem Programm wollen die Anrainerländer von Mulde und Elbe laut Füllner vor allem die ökologische Qualität der Flüsse erhöhen. Das sei eine Vorgabe der europäischen Wasserrahmenrichtlinie, die vorschreibe, dass Fließgewässer bis 2015 in einem "guten ökologischen Zustand" sein müssen. "Der Lachs als Wanderfisch ist ein Symbol dafür", sagte Füllner, "für verbesserte Umweltbedingungen und bessere Gewässergüte." Um dem Lachs die Rückkehr zu ermöglichen, muss die Mulde flussaufwärts wieder für Fische durchgängig sein. Zwischen Elbe- und Chemnitz-Mündung sind in Sachsen-Anhalt und Sachsen ein Dutzend Wehre zu überwinden. Viele von ihnen sollen mit Fischtreppen oder Umgehungsrinnen nachgerüstet werden.
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