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Mitteldeutsche Zeitung: Verfassungsschutzbericht Streit um NPD: SPD-Innenpolitiker Edathy fordert Verbot

Halle (ots)

Der Vorsitzende des Innenausschusses des
Bundestages, Sebastian Edathy (SPD), hat sich vor dem Hintergrund des
Verfassungsschutzberichts 2006 für ein Verbot der NPD ausgesprochen. 
"Wir führen in der SPD-Fraktion Gespräche darüber, ob ein zweites 
NPD-Verbotsverfahren möglich ist", sagte er der in Halle 
erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe). "Ich bin 
der festen Überzeugung, dass man es machen sollte, wenn Aussicht auf 
Erfolg besteht. Die NPD ist die radikalste der drei 
rechtsextremistischen Parteien. Sie arbeitet systematisch mit 
gewaltbereiten Neonazis zusammen." Der SPD-Politiker nannte die NPD 
"brandgefährlich" und fügte hinzu: "Es ist nicht vermittelbar, dass 
wir über die Wahlkampfkostenerstattung eine Partei unterstützen, die 
die Errichtung einer Diktatur zum Ziel hat."
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte ein neues 
Verbotsverfahren bei der Vorstellung des Berichts abgelehnt mit dem 
Hinweis, dass man auf die Erkenntnisse der in die NPD eingeschleusten
V-Leute angewiesen sei und deren Arbeit nicht, wie vom 
Bundesverfassungsgericht gefordert, ruhen lassen könne. Im Übrigen 
werde die NPD "nicht so bescheuert sein", während eines neuen 
Verbotsverfahrens an ihrer radikalen Rhetorik festzuhalten und diese 
entsprechend mäßigen.

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