Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)
DFV: Unbekannte Schöne am DFV-Pavillon Alte Fahrzeug-Schätze dokumentieren Meilensteine der Feuerwehrtechnik
Berlin (ots)
Hannover Im krassen Gegensatz zu ungezählten technischen Neuerungen auf der INTERSCHUTZ der Weltleitmesse für Rettung, Brand- und Katastrophenschutz - finden sich am DFV-Pavillon unter dem Expo-Dach auch fünf Feuerwehr-Oldtimerfahrzeuge. Prunkstück und gleichzeitig ältestes Exponat: Eine Autospritze aus dem Jahr 1910 mit unbekannter Herkunft.
Rolf Schamberger gerät ins Schwärmen. Der Leiter des Deutschen Feuerwehrmuseums in Fulda präsentiert erstmals in Kooperation mit dem Steyrischen Feuerwehrmuseum Graz und den Vorarlberger Museumswelten eine Kooperation dreier Feuerwehrmuseen. Wir zeigen mit fünf Exponaten Meilensteine in der Entwicklung der Feuerwehrfahrzeugtechnik. Die rund 95 Jahre alte Autospritze bezeichnet Schamberger als Schnittstelle technischer Grundsatzentscheidungen. Denn der Hersteller des Aufbaus, R.A. Smekal aus Prag, konstruierte noch eine Kolbenpumpe zu einer Zeit als die Kreiselpumpe längst Stand der Technik war. Smekal vertraute der neuen Technik wohl anscheinend nicht genug und besann sich auf die bis damals bewährte selbstansaugende Kolbentechnik, so Schamberger. Zur Geschichte des Fahrzeugs ist wenig bekannt. Um 1910 fertigte die Firma Laurin & Klement das Fahrgestell. Zehn Jahre später wurde der Aufbau aufgesetzt. Irgendwo im Böhmischen war das Fahrzeug vermutlich im Einsatz, vermutet Schamberger. 1959 kaufte das Historische Feuerwehrzeughaus Linz das Fahrzeug aus Privatbesitz. Schamberger: Und zwar in dem Zustand, in dem es noch heute zu sehen ist. Das ist fantastisch. Renovierungen waren in der Tat nicht nötig. Messingteile und Holz glänzen wie neu, das Emaile- Firmenschild am Kühler leuchtet in kräftigen Farben und selbst der Saugkorb für den Saugschlauch ist unversehrt. Zehn Kameraden hatten auf der Spritze Platz vom Komfort eines heutigen Löschfahrzeuges weit entfernt. Harte Holzbänke und Vollgummireifen machten die Fahrt zur Einsatzstelle zur körperlichen Tortour. Wie diese Autospritze durch die Kriegswirren kam, ist unbekannt. Sie ist sozusagen ein Strandgut der Geschichte, meint Rolf Schamberger. Im Gegensatz zu vielen anderen Exponaten des Deutschen Feuerwehrmuseums sagt die unbekannte Schöne nur etwas über den technischen Stand aus und nichts über die Menschen, die damit gegen das Feuer kämpften. Schamberger: Wenn Geschichten zu alten Fahrzeugen nicht zeitnah aufgezeichnet werden, dann werden sie vergessen. Das ist als ob man ein Teil des Gedächtnisses eines Menschen löscht. Und so sucht der Museumsleiter noch immer nach eventuellen Zeitzeugen, die etwas über die Historie der Autospritze machen können. Die Reihe der technischen Kulturgüter am DFV- Pavillon wird ergänzt durch eine Spritze mit wahlweisem Hand- oder Motorbetrieb, einer Drehleiter aus Zeiten des 2. Weltkrieges, einer weiteren Autospritze und eines Einsatzleitwagens von VW aus dem Jahr 1972, der jahrelang bei der BF Hannover im Dienst war.
(Holger Bauer)
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