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Deutschlands Kliniken vernachlässigen medizinisches Risikomanagement

Hamburg (ots)

Nur jede fünfte deutsche Klinik verfügt über ein
medizinisches Risikomanagement, das die Zahl der Behandlungsfehler 
möglichst gering hält. Die Bundesregierung hat deshalb den Aufbau von
Fehlermeldesystemen angemahnt. An den Kosten scheitern solche Systeme
kaum. Unabdingbar ist vor allem eine offene Fehlerkultur, Transparenz
und der Mut zur Veränderung. Genau das gilt es in Deutschlands 
Kliniken zu verbessern, haben Marktuntersuchungen von Steria Mummert 
Consulting ergeben.
Die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Helga Kühn-Mengel, 
hat eindringlich den Aufbau von Risikomanagement- und 
Fehlermeldesystemen im stationären Bereich gefordert. Schon ab 5.000 
Euro sind zum Beispiel Critical-Incident-Reporting-Systeme (CIRS) auf
dem Markt erhältlich. Sie ermöglichen es den Angestellten, 
"Beinahe-Fehler" anonym zu melden. Die wertvollen Informationen, die 
aus den kritischen Erfahrungen gewonnen werden, können entscheidend 
dazu beitragen, schwerwiegende Vorfälle in der Zukunft zu vermeiden. 
Nach Expertenschätzungen nutzt nur jedes zehnte Krankenhaus CIRS 
effektiv, in erster Linie handelt es sich dabei um Großkliniken. Zu 
einem guten medizinischen Risikomanagement gehört neben CIRS aber vor
allem auch eine genaue Analyse der "Beinahe-Fehler" und 
Schadensfälle, ein gutes Beschwerdemanagementsystem sowie regelmäßige
Risikoaudits.
Vor allem der zunehmende Stress bei Ärzten und Pflegern führt zu 
einem erheblich steigenden Fehlerrisiko. "Wir sehen dabei eine hohe 
Fehleranfälligkeit besonders an Schnittstellen zwischen Abteilungen 
oder Berufsgruppen. Verantwortlich dafür sind in vielen Fällen ein 
unzureichender Informationsaustausch und nicht eindeutig geklärte 
Zuständigkeiten", sagt Horst Martin Dreyer, Senior Executive Manager 
bei Steria Mummert Consulting. Aufgrund des steigenden Fehlerrisikos 
wird es immer wichtiger, das Versorgungssystem durch entsprechende 
Maßnahmen fehlertoleranter zu machen, etwa durch strikte Einhaltung 
des Vieraugen-Prinzips und eine intensive Beobachtung der Prozesse.
Der Anstoß zum Risikomanagement muss dabei von den Klinikleitungen
kommen. Ihre Aufgabe ist es, ein Klima zu schaffen, in dem Fehler 
nicht aus Angst vor Sanktionen unter den Teppich gekehrt werden. 
Schließlich führt eine fehlerfreie Behandlung auch zu einem 
verbesserten Image und spielt angesichts steigender Transparenz durch
Qualitätsberichte und Klinikratings im Internet eine zentrale Rolle 
im steigenden Wettbewerb um Patienten.

Pressekontakt:

Steria Mummert Consulting
Birgit Eckmüller
Tel.: +49 (0) 40 22703-5219
E-Mail: birgit.eckmueller@steria-mummert.de

Faktenkontor
Jörg Forthmann
Tel.: +49 (0) 40 22703-7787
E-Mail: joerg.forthmann@faktenkontor.de

Original-Content von: Sopra Steria SE, übermittelt durch news aktuell

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