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Hamburger Senat würdigt 250. Gründungsjubiläum der DAK-Gesundheit

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Hamburg würdigt heute das 250. Gründungsjubiläum von Deutschlands ältester Krankenkasse – der DAK-Gesundheit. Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher hat zum Empfang eingeladen, um dieses sozialgeschichtliche bedeutende Jubiläum zu feiern. Denn die vor 250 Jahren entwickelte Idee einer selbstverwalteten, solidarisch finanzierten Absicherung gegen soziale Risiken ist bis heute aktuell und Kern des modernen Sozialstaats. Lesen Sie mehr in unserer Pressemitteilung.

Freundliche GrüßeIhr Presseteam der DAK-Gesundheit

Sperrfrist 4. Juni 2024 18.30 Uhr

Hamburger Senat würdigt 250. Gründungsjubiläum der DAK-Gesundheit

  • Erster Bürgermeister Peter Tschentscher: DAK hat wichtigen Beitrag zur Entstehung des modernen Sozialstaats geleistet
  • Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach betont wichtige Rolle der DAK-Gesundheit für die Versorgung
  • DAK-Chef Andreas Storm fordert Zeitenwende bei Gesundheit und Pflege

Mit einem Senatsempfang hat Hamburg die Gründung der DAK-Gesundheit vor 250 Jahren gewürdigt. Deutschlands älteste Krankenkasse wurde 1774 im damals zu Preußen gehörenden Breslau als „Institut zum Besten hülfsbedürftiger Handlungsdiener“ gegründet. Während die Kasse bei ihrer Gründung 279 Mitglieder hatte, zählt sie heute 5,6 Millionen Versicherte und ist die drittgrößte Krankenkasse in Deutschland.

Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, sagte in seiner Ansprache: „Die DAK hat in ihrer 250-jährigen Geschichte einen wichtigen Beitrag zur Entstehung des modernen Sozialstaats geleistet. Sie gehört zu den größten Krankenkassen in Deutschland. Ihre Entwicklung ist eng verbunden mit der Geschichte Hamburgs, dem traditionellen Hauptsitz der Versicherung und einem der größten Standorte der Gesundheitswirtschaft in Europa. Ich gratuliere der DAK-Gesundheit und ihren Beschäftigten sehr herzlich zum 250. Jubiläum und wünsche ihnen für die Zukunft weiterhin alles Gute.“

In einer Videobotschaft erklärte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach: „Dass Menschen im Krankheitsfall die Hilfe erhalten, die sie benötigen – und zwar unabhängig vom eigenen Geldbeutel –, ist eine Errungenschaft, auf die wir zu Recht stolz sein können. Die gesetzliche Krankenversicherung ist ein wesentlicher Stützpfeiler unseres Solidarsystems. Die DAK-Gesundheit hat als drittgrößte Krankenkasse gleich in mehrfacher Hinsicht besonderen Anteil daran: Als sogenannte ‚Versorgerkasse‘ übernimmt sie Verantwortung für viele ältere und kranke Versicherte. Zum anderen liefern ihre zahlreichen Studien und Reporte wertvolle Hinweise über den Zustand und Verbesserungsmöglichkeiten der Gesundheitsversorgung in Deutschland. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der DAK-Gesundheit gilt daher mein besonderer Dank.“

Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit, sagte: „Die Bedeutung dieses Jubiläums reicht weit über die DAK-Gesundheit hinaus. Denn die solidarische Absicherung gegen Krankheitsrisiken, wie sie vor 250 Jahren entwickelt wurde, ist bis heute ein Kerngedanke und Grundprinzip des modernen Sozialstaats.“ Er verwies darauf, dass neben einer solidarischen Absicherung von Gesundheitsrisiken die Idee der Selbstverwaltung bis heute eine der tragenden Säulen des deutschen Gesundheitswesens ist. „Als die Breslauer Handlungsgehilfen ihr Schicksal in die eigene Hand nahmen, wussten sie sicherlich nicht, wie groß ihr Beitrag zur Entwicklung des modernen Sozialstaats im historischen Rückblick sein würde. Aber diese Idee hat sich als Erfolgsmodell erwiesen, weil sie entwicklungs- und anpassungsfähig ist“, so Storm. Die Kasse habe verschiedene politische Systeme, Diktaturen, Kriege und Krisen überdauert.

Storm betonte, dass das Gesundheitswesen auch aktuell vor großen Herausforderungen stehe. Als Beispiele nannte er steigende Kosten aufgrund der demografischen Entwicklung sowie des medizinischen Fortschritts. „Die Gründung der Kasse erfolgte vor 250 Jahren aus dem Impuls heraus, soziale Sicherheit zu schaffen. Angesichts vielfältiger Verunsicherungen in aktuell vielen Lebensbereichen ist es essenziell, dass die Versicherten sich auch morgen noch darauf verlassen können, im Krankheitsfall gut abgesichert oder im Pflegefall ohne finanzielle Überforderung gut versorgt zu sein“, so Storm. Das sei auch für den Zusammenhalt der Gesellschaft von zentraler Bedeutung. „Wie in der Sicherheitspolitik muss es auch eine Zeitenwende bei Gesundheit und Pflege geben“, erklärte Storm. Sowohl die Kranken- als auch die Pflegeversicherung seien strukturell unterfinanziert. Er forderte, dass gesamtgesellschaftliche Aufgaben der Sozialversicherungsträger aus Steuermitteln und nicht aus Beitragsmitteln finanziert werden müssten.

Zu den wichtigen historischen Wurzeln der DAK-Gesundheit gehört auch die am 1. Juli 1862 gegründete Krankenkasse des Hamburger Vereins für Handlungs-Commis. Ende 1921 schloss diese sich zunächst mit der Leipziger „Central-Kranken- und Begräbniskasse“ zur Krankenkasse des liberalen Gewerkschaftsbundes der Angestellten (GDA-Kasse) zusammen. Wenig später trat 1924 die Breslauer Kasse der GDA-Kasse bei. Insofern ist es kein Zufall, dass die Kasse bis heute ihren Sitz in Hamburg hat. 1929 änderte die GDA-Kasse ihren Namen in Deutsche Angestellten-Krankenkasse.

Das Haushaltsvolumen der DAK-Gesundheit beträgt einschließlich der Pflegeversicherung rund 32 Milliarden Euro und ist damit größer als das von zwölf der sechzehn Bundesländer. Sie hat rund 10.000 Beschäftigte, davon etwa 2.000 in der Hansestadt.

Im Rahmen des Senatsempfangs wurde auch eine neue Publikation mit dem Titel „Solidarisch. Sozial. Nachhaltig. 250 Jahre DAK-Gesundheit“ vorgestellt. Das Buch beschreibt die Geschichte der Kasse von der Gründung in der sich auflösenden ständischen Gesellschaft des 18. Jahrhunderts bis zur modernen Krankenkasse in einer postindustriellen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts.

In seinem Geleitwort erklärt Bundespräsident Hans-Walter Steinmeier: „Zusammenschlüsse wie die der ‚hülfsbedürftigen Handlungsdiener‘, die sich von 1774 an in Hilfskassen gegen das Krankheitsrisiko organisierten und abzusichern suchten, waren nicht weniger als die Wegbereiter für unseren modernen Sozialstaat und unser zuverlässiges Gesundheitssystem.“

Die DAK-Gesundheit hat gesellschaftliche Umbrüche, Kriege und unterschiedliche politische Systeme überdauert und sich immer wieder neu erfunden. Ausführlich setzt sich die Publikation beispielsweise mit der „Gleichschaltung“ während der NS-Zeit und dem Versuch auseinander, an die Werte der Vorkriegszeit beim Neustart nach 1945 wieder anzuknüpfen, während zugleich die Entnazifizierung nur zögerlich verlief. Das umfangreiche letzte Kapitel beschreibt, welche Folgen die Öffnung der Krankenkassen für den Wettbewerb ab Mitte der 90er Jahre hatte. Es zeigt, wie sich die Kasse den Herausforderungen einer modernen medizinischen Versorgung und der Digitalisierung des Gesundheitswesens stellt. Es gibt Einblicke, wie sich die DAK-Gesundheit im Wettbewerb positioniert und ihr ein erfolgreiches politisches Agenda Setting gelingt. Insofern ist dieses Buch nicht nur eine sozialgeschichtliche Abhandlung, sondern auch eine aktuelle Bestandsaufnahme zur Situation der gesetzlichen Krankenversicherung.

Für die Publikation hat der Bielefelder Historiker Prof. Hans-Walter Schmuhl eine 1999 erschiene Publikation der Autoren Hartwig Stein und Volker Böge überarbeitet und umfangreich ergänzt. Sie erscheint im medhochzwei Verlag, der auf Themen des Gesundheitswesens spezialisiert ist.

Das Buch ist als Hardcover im Buchhandel für 39 Euro erhältlich. Es erscheint auch als E-Book.

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Pressestelle
Telefon: 040-2364 855 9411
E-Mail:  presse@dak.de
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