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foodwatch-Protestaktion bei Coca-Cola: Getränkekonzern lehnt Goldenen Windbeutel ab - Verbraucherorganisation fordert: Supermärkte müssen Schummelprodukt aus den Regalen nehmen

foodwatch-Protestaktion bei Coca-Cola: Getränkekonzern lehnt Goldenen Windbeutel ab - Verbraucherorganisation fordert: Supermärkte müssen Schummelprodukt aus den Regalen nehmen
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Berlin (ots)

+++ Fotos von der Aktion zum Download unter www.foodwatch.de/material-windbeutel +++

"Wucher" - "Wasser-Abzocke" - "Dreistigkeit": Auf Sprechblasen steht in deutlichen Worten die Kritik von Verbraucherinnen und Verbrauchern am "Smartwater" von Coca-Cola. Aktivistinnen von foodwatch kleben die Schilder kurzerhand an die Glastüren der Deutschlandzentrale des Getränkekonzerns. Eine Demonstrantin in einem lebensgroßen Kostüm des Coca-Cola-Wassers steht vor dem knallroten Firmengebäude am Berliner Spreeufer, in der Hand ein Schild: "Ich will keine Werbelüge mehr sein!"

Mit dieser Protestaktion hat die Verbraucherorganisation foodwatch am Dienstag Coca-Cola den Negativpreis Goldener Windbeutel verliehen. Anders als von Hersteller Coca-Cola suggeriert, ist das "Smartwater" nicht besser als herkömmliches Mineralwasser - trotzdem kostet das angeblich "von Wolken inspirierte" Produkt bis zu siebenmal mehr. Bei der Online-Abstimmung von foodwatch wählte fast ein Drittel der rund 70.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer das "Smartwater" daher zur dreistesten Werbelüge des Jahres. Coca-Cola wollte den Negativpreis heute allerdings nicht annehmen. Als foodwatch zur Preisübergabe an der Konzernzentrale eintraf, verwehrten zwei Security-Mitarbeiter freundlich, aber bestimmt den Zutritt. Nach einigen Minuten dann stürmte ein Coca-Cola-Manager an dem foodwatch-Team und den wartenden Fernsehkameras vorbei und gab in einigen Metern entfernt von dem Gebäude ein vorbereitetes Statement ab: Man halte "die Kritik für nicht gerechtfertigt". Transparenz sei für Coca-Cola "sehr wichtig", auf dem Etikett seien "alle wichtigen Informationen" angegeben und vor allem: "Die Verbraucher sind es, die entscheiden, ob sie das Produkt kaufen möchten oder nicht." Damit verschwand der Coca-Cola-Vertreter nach wenigen Augenblicken wieder fluchtartig hinter der Glastür der Firmenzentrale. Auf ein Gespräch wollte er sich nicht einlassen, zu der Kritik der Verbraucherinnen und Verbraucher: kein Wort.

"Der Weltkonzern Coca-Cola zeigt den Verbraucherinnen und Verbrauchern die kalte Schulter und ignoriert das Votum zehntausender Menschen", sagte Sophie Unger von foodwatch, "Wahlleiterin" beim Goldenen Windbeutel 2018. Die Verbraucherorganisation forderte alle Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels auf, jetzt zu reagieren: "Solange Coca-Cola sich stur stellt ist der Handel gefragt, denn an jeder Flasche Smartwater verdient er kräftig mit. Supermärkte & Co. müssen das dreiste Schummelprodukt von Coca-Cola aus den Regalen räumen", so Sophie Unger.

Coca-Cola, der größte Getränkehersteller der Welt, vermarktet sein "dampfdestilliertes Wasser" sehr aufwendig mit Werbeaussagen wie "von Wolken inspiriert". Dabei ist das Verfahren, das dahinter steckt - das Wasser wird zunächst verdampft und dann wieder aufgefangen - ernährungsphysiologisch völlig unnütz, wie foodwatch kritisierte. Trotzdem kostet das Coca-Cola-Wasser mit 1,65 Euro pro Liter bis zu siebenmal mehr als normales Mineralwasser. Aus Sicht von foodwatch eine dreiste Abzocke mit dem Grundnahrungsmittel Wasser: "Weil sich mit ganz normalem Wasser nicht so viel Geld verdienen lässt, hat sich Coca-Cola für sein 'Smartwater' ein völlig überflüssiges Verfahren ausgedacht - nur um den Verbraucherinnen und Verbrauchern das Geld aus der Tasche zu ziehen", so Sophie Unger von foodwatch.

Neben dem Coca-Cola-Wasser waren vier weitere Produkte für den Goldenen Windbeutel 2018 nominiert. Fast 70.000 gültige Stimmen gingen im Wahlzeitraum seit Anfang November ein. Das Ergebnis im Detail:

   1. Platz: Glacéau Smartwater von Coca-Cola (21.235 Stimmen, 
      entspricht 30,5 Prozent der gültigen abgegebenen Stimmen)
   2. Platz: Kids Tomato Ketchup von Heinz (19.547 Stimmen, 28,1 
      Prozent)
   3. Platz: Corny Milch von Schwartau (10.889 Stimmen, 15,6 Prozent)
   4. Platz: Bratöl Olive von Dennree (9.398 Stimmen, 13,5 Prozent)
   5. Platz: Erbseneintopf Gut und Günstig von Edeka (8.546 Stimmen, 
      12,3 Prozent)

foodwatch vergibt den Goldenen Windbeutel zum achten Mal. Erstmals konnten in diesem Jahr Verbraucherinnen und Verbraucher auf der foodwatch-Beschwerdeplattform Schummelmelder.de im Vorfeld der Wahl selber Kandidaten vorschlagen von denen sie sich getäuscht fühlen. Vier der fünf nominierten Produkte waren Vorschläge von Usern: die Produkte von Heinz, Schwartau, Dennree und Edeka. Das "Smartwater" von Coca-Cola hatte foodwatch nominiert.

Mit der Online-Abstimmung zum Goldenen Windbeutel will foodwatch auf legale Täuschung im Lebensmittelbereich aufmerksam machen und bessere gesetzliche Kennzeichnungsregeln erwirken. Die Verbraucherorganisation fordert unter anderem eine verständliche Nährwert-Ampel, ein Verbot irreführender Gesundheitswerbung sowie realistische Produktabbildungen und -bezeichnungen.

Bisherige Windbeutel-Preisträger waren unter anderem der Trinkjoghurt Actimel von Danone (2009), die Milch-Schnitte von Ferrero (2011) und ein Instant-Tee für Kinder von Hipp (2012). Vergangenes Jahr ging der Negativpreis an einen überzuckerten Babykeks der Firma Alete.

Link: Ergebnisse der Wahl zum Goldenen Windbeutel 2018: www.goldener-windbeutel.de

Weitere Informationen: Hintergrundpapier mit Informationen zur Wahl und zu allen Kandidaten: www.t1p.de/Pressemappe-Windbeutel2018

Bild- und Audiomaterial:

   - Fotos von der "Preisverleihung" bei Coca-Cola unter: 
  www.foodwatch.de/material-windbeutel
   - Fotostrecke/Bildmaterial zu allen Produkten (Download): 
  www.t1p.de/fotostrecke-windbeutel2018
   - Bewegtbild-Material: www.t1p.de/schnittbilder-windbeutel2018
   - TV-Statements zum Goldenen Windbeutel und zu allen Produkten: 
  www.t1p.de/otoene-windbeutel2018

Pressekontakt:

Andreas Winkler
E-Mail: presse@foodwatch.de
Tel.: +49 (0)30 / 24 04 76 290

Original-Content von: foodwatch e.V., übermittelt durch news aktuell

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