VPB Verband Privater Bauherren
Symposium zum barrierefreien Bauen
Körperbehinderung kann jeden treffen: Durch vorausschauende Bauplanung Pflegeversicherung entlasten
Berlin (ots)
"Viele Bauherren verbauen sich ihre eigene Zukunft: Bei der Errichtung der eigenen vier Wände vergessen sie Alter und mögliche Schicksalsschläge." Darauf hat der Vorsitzende des Verbands Privater Bauherren (VPB), Erich Herf, heute (6.) in Berlin auf dem Symposium "Vorbauen: Barrierefrei" hingewiesen. Zentrales Thema der Veranstaltung war das barrierefreie Bauen.
Behinderungen können jeden treffen, durch Unfall, Krankheit oder durch Alter. Im Fall eines Falles müssen die Betroffenen oft aus der gewohnten heimischen Umgebung ausziehen, weil sie als Behinderte dort nicht länger wohnen können. Das muss nicht sein, betonte Herf. Wer bereits während der Planung vorbaue, der könne sein Haus schon in jungen Jahren fürs Alter und eventuelle Körperbehinderungen vorplanen. Der Vorsitzende des VPB rechnete vor, der Anteil der über 60-jährigen in Deutschland werde von heute 20 Prozent auf 36 Prozent im Jahr 2030 steigen. Schon deshalb sei in der Bevölkerung zunehmenden mit altersbedingten Behinderungen zu rechnen.
Für die selbstständige Lebensführung ist die Wohnsituation entscheidend, betonte die frühere Bundesfamilienministerin und Altersforscherin Professor Dr. Ursula Lehr auf dem Symposium, das der VPB gemeinsam mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Hilfe für Behinderte (BAGH) und dem Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter ausgerichtet hat. "Beim gleichen Grad der Behinderung kann ein Mensch in günstiger Umgebung noch selbstständig leben, der in einer ungünstigen Umwelt nicht." Die Folgen bekämen auch die Pflegeversicherung zu spüren. Einer Belastung der Pflegeversicherung gelte es im wahrsten Sinne des Wortes vorzubauen.
Der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Karl Hermann Haack, sah deshalb in vorausschauenden Maßnahmen, auch im Hausbau, "eine eminent wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe, der wir uns jetzt stellen müssen." Es gelte, behinderten Menschen durch eine barrierefreie Umwelt die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.
"Wir haben die Initiative ergriffen, weil wir die Bauherren zum vorausschauenden Planen motivieren wollen", erläuterte Erich Herf den Vorstoß seines Verbandes. "Junge Bauherren sollten vorausdenken und schon beim Bau die Voraussetzungen dafür schaffen, auch im Falle einer Behinderung weiterhin in ihrem Haus leben zu können." In der Planungs- und Bauphase seien solche Vorkehrungen oft ohne zusätzlichen finanziellen Aufwand möglich. Sein Verband habe daher als Beitrag zum europäischen Jahr für Menschen mit Behinderung eine Ratgeber über barrierefreies Bauen speziell für private Bauherren erarbeitet.
Hinweis an die Redaktionen:
Der VPB hat anlässlich des Symposiums die Broschüre "Vorbauen: Barrierefrei" herausgegeben. Der Bauherren-Leitfaden, mit zahlreichen Erklärungen, Skizzen und Checklisten für alle Räume im Haus, kostet fünf Euro Schutzgebühr und kann bezogen werden über den Verband Privater Bauherren e.V., Bundesbüro, Chausseestraße 8, 10115 Berlin - gegen Einsendung von fünf Euro in Briefmarken und eines adressierten, frankierten DIN-A-4-Rückumschlags.
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