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WirtschaftsVereinigung Metalle

WVM erreicht im Kartellverfahren Ausgleichsofferte von RWE
Anzeichen für neuen international wettbewerbsfähigen Marktplatz

Berlin (ots)

Die WirtschaftsVereinigung Metalle (WVM) begrüßt
die Bereitschaft des Essener Stromkonzerns RWE, den energieintensiven
Industrien in Deutschland einen ersten materiellen Ausgleich für 
missbräuchlich überhöhte Strompreise im Jahre 2005 zu gewähren. "Dies
ist ein Zeichen, wieder mehr industriepolitische Verantwortung zu 
übernehmen, es ist jedoch noch zu schwach", erklärte 
WVM-Hauptgeschäftsführer Martin Kneer.
Die Spitzenorganisation der deutschen NE-Metallindustrie hatte mit
einer Beschwerde beim Bundeskartellamt für die Eröffnung eines 
Missbrauchsverfahrens gegen führende Stromversorger gesorgt. Bereits 
zum Ende des vergangenen Jahres hatte das Bundeskartellamt 
festgestellt, dass die Einspreisung von kostenlos ausgegebenen 
Emissionszertifikaten in den Strompreis weitgehend unberechtigt sei 
und den Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung darstelle. Mit 
der jetzt angebotenen Verpflichtungszusage der RWE öffne sich ein 
pragmatischer Weg, ungerechtfertigte Gewinne an die industriellen 
Stromverbraucher zumindest zum Teil zurückzuerstatten und einen 
zusätzlichen börsen-unabhängigen Marktplatz für Industriestrom 
aufzubauen, erklärte Kneer.
Die Zusage von RWE zeichne sich durch mehr Transparenz aus und 
verzichte auf die Einpreisung kostenlos zugeteilter CO2-Zertifikate. 
Die WVM hofft, dass dies endlich ein Schritt in Richtung 
international wettbewerbsfähiger Strompreise für die energieintensive
Industrie in Deutschland ist.
Die von RWE vorgeschlagene Auktionierung könne auch für andere 
Energiekonzerne ein Modell unter mehreren denkbaren für transparente 
Märkte sein. In der vorliegenden Form sei das Angebot allerdings vom 
Volumen und Nutzerkreis noch unzureichend, um den entstandenen 
Schaden auszugleichen. Kneer forderte RWE auf, die für eine 
Versteigerung angebotene gesamte Strommenge auf rund 100 Milliarden 
Kilowattstunden zu verdoppeln. Erst auf diese Weise zeichne sich ein 
angemessener Ausgleich für die von den Stromunternehmen 
missbräuchlich erzielten Gewinne ab. Die vorgeschlagene Auktionierung
der Strommengen sollte nach Vorstellungen der WVM von einem 
unabhängigen Auktionator vorgenommen werden, der neben fairen 
Bedingungen auch eine Überhitzung des neuen Marktplatzes für 
Industriestrom verhindert. Der Vorschlag des RWE, die Strommengen für
die energieintensiven Industrien an konkrete Stein- oder 
Braunkohlekraftwerke zu binden, sei nicht zwingend, erklärte die WVM.
Wichtiger sei, den Strom so bereitzustellen, dass er sich problemlos 
in das so genannte Portfolio-Management der Unternehmen integrieren 
lasse und damit zu einer wirtschaftlichen Deckung des Strombedarfs 
beitrage.
Angesichts der Industriestrompreise unter anderem in Frankreich, 
Italien und Spanien sei mit dem neuen Marktmodell eine Tendenz in 
Richtung mehr Wettbewerbsfähigkeit abzusehen, so die WVM.
Weitere Informationen:
WirtschaftsVereinigung Metalle
- Hauptstadtbüro -
Martin Kneer
Wallstr. 58
10179 Berlin
Tel. 030/72 62 07-115
Fax 030/72 62 07-199
E-Mail:  Kneer@wvmetalle.de
http://www.wvmetalle.de

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