Fehlerhafte Spiele - nicht jeder Hersteller ist kulant
Hamburg (ots)
Kaum ein Computerspiel wird fehlerfrei im Handel verkauft oder an den Kunden geliefert. Häufige Folge: Programmabstürze. Wochen oder Monate später veröffentlichen die Spielehersteller dann sogenannte Patches ("Flicken"), also Spielverbesserungs-Programme, die die Fehler beheben sollen. Nachteil für den genervten Kunden: Er muß sich die Dateien mühselig aus dem Internet herunterladen oder auf CD beim Hersteller abfordern.
Aber nicht alle Spielehersteller in Deutschland nehmen ihre Pflicht zur Nachbesserung fehlerhafter Produkte ernst. Wie die Zeitschrift COMPUTER BILD SPIELE in ihrer aktuellen Ausgabe (ab 6. Juli im Handel) berichtet, stellen manche Firmen Reparaturprogramme für Spiele, also Patches, nur im Internet zum Herunterladen zur Verfügung, weigern sich aber, Kunden ohne Internet-Zugang das Programm per Post zuzusenden. Oder sie tun dies trotz telefonischer Zusage nicht. So sagt auch Software-Riese Microsoft: "Wir verschicken grundsätzlich keine Patches".
Dabei ist laut Meinung von Fachjuristen die Sachlage eindeutig. Medienanwalt Stephan Mathé: "Die Hersteller dürfen zwar fehlerhafte Spiele bis zu zweimal per Patch nachbessern. Läuft das Spiel dann aber immer noch fehlerhaft, hat der Kunde das Recht, sein Geld zurückzuverlangen." Edda Castello, Juristin bei der Verbraucherzentrale Hamburg: "Um an die notwendigen Patches zu gelangen, dürfen dem Kunden keinerlei Kosten entstehen, seien das Telefon- oder Internet-Gebühren." Die gängige Praxis der Spielehersteller, Patches nur oder bevorzugt zum Herunterladen bereitzustellen - und zwar regelmäßig auch mehr als drei Patches pro Spiel - ist nach Ansicht der Experten rechtlich bedenklich.
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COMPUTER BILD SPIELE, Markus Fiedler, Tel. 040/347-29136
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