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Deutsches Institut für Menschenrechte

Deutsches Institut für Menschenrechte legt Studie zur Rolle von Frauen in Friedensprozessen vor

Berlin (ots)

Sind Frauen nur Opfer von bewaffneten Konflikten? Oder nehmen sie, wie es die UN-Sicherheitsratsresolution 1325 bereits vor mehr als zehn Jahren forderte, aktive Rollen in Friedenseinsätzen und Friedensverhandlungen ein? Bewirken die kostspieligen internationalen Friedensmaßnahmen überhaupt eine Veränderung der Lebenssituation von Frauen? Wie sind die Beiträge der Bundesregierung zur Umsetzung der Resolution einzuschätzen? Diese Fragen untersuchen Jana Arloth und Frauke Seidensticker in ihrer jetzt veröffentlichten Studie "Frauen als Akteurinnen in Friedensprozessen", die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wurde.

Die Autorinnen sehen zwar noch Defizite in der Umsetzung der Resolution, aber sie identifizieren auch positive Veränderungen in der Praxis der Friedensmissionen. Die Menschenrechts-Expertinnen würdigen die Beiträge Deutschlands zur verbesserten Umsetzung der Resolution, sprechen sich jedoch für eine besser koordinierte Strategie aus, die die Maßnahmen von Ministerien, Bundeswehr und Nichtregierungsorganisationen bündelt. "Die Gender-Thematik wird im militärischen Bereich noch immer als etwas wahrgenommen, das einseitig Frauen betrifft. Die Geschlechterperspektive wird selten integriert, sondern meist unsystematisch und separat diskutiert", so die Einschätzung von Frauke Seidensticker, bis Dezember 2010 Stellvertretende Direktorin des Instituts.

Die Autorinnen empfehlen die Entwicklung einer übergreifenden Strategie, die diese Vernetzung sicherstellt. Vorgeschlagen wird zudem die transparente Erarbeitung und Evaluation einer solchen Strategie, die auch Männer einbezieht. Eine zentrale Forderung der Studie: "Eine Veränderung von Männlichkeitskonzepten gelingt nur mit Männern". Die Studie stellt überzeugende Anregungen für eine beiden Geschlechtern angemessene Friedenspolitik der Bundesregierung vor.

Jana Arloth, Frauke Lisa Seidensticker: Frauen als Akteurinnen in Friedensprozessen. Begleitstudie zum Werkstattgespräch "Frauen und bewaffnete Konflikte" anlässlich des 10. Jahrestages der UN-Resolution 1325. Deutsches Institut für Menschenrechte. Berlin 2011 http://www.presseportal.de/go2/sicherheit

Pressekontakt:

Bettina Hildebrand, Pressesprecherin
Tel.: 030 25 93 59 - 14 , Mobil: 0160 96 65 00 83
E-Mail: hildebrand@institut-fuer-menschenrechte.de

Original-Content von: Deutsches Institut für Menschenrechte, übermittelt durch news aktuell

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