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rbb exklusiv: Entschädigung für erkrankte Schießstand-Polizisten
Berlin (ots)
Erstmalig hat sich am Montag Polizeipräsident Klaus Kandt gegenüber dem rbb dahingehend geäußert, dass er sich persönlich für eine unkomplizierte Entschädigung erkrankter Polizisten einsetzen will.
Klaus Kandt: "Ich würde gern ein Zeichen setzen und auch deutlich machen, dass wir für die Kollegen da sind, unsere Verantwortung übernehmen und die Dinge zeitnah klären. Ich will die Beweispflicht umkehren. Es steht fest, dass die Schiessanlagen nicht in Ordnung waren. Wer durch die Pulverdämpfe erkrankt ist, sollte auch einen Schadensersatz bekommen. Dafür setze ich mich ein, denn auf das Ergebnis der Studie müssen wir zu lange warten."
Innensenator Andreas Geisel (SPD) hat dazu einen entsprechenden Antrag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses eingereicht. Nach Angaben des Grünen-Abgeordneten Benedikt Lux, einem Vorreiter in Sachen Entschädigung, sollen zunächst rund 3,4 Millionen Euro in den Haushalt eingestellt werden.
Lux sprach von einem Durchbruch: "Es wird noch einiges zu klären sein, doch die Entschädigung ist Regierungswille."
Der rbb hatte den Fall 2015 recherchiert und öffentlich gemacht. Interne Gutachten der Polizei belegen,dass die Abluftanlagen bei verschiedenen Schiessständen nicht funktionierten und vor allem Schiesstrainer und SEK Beamte die giftigen Pulverdämpfe über viele Jahre einatmeten. An der Seite der Polizisten kämpft seit mehr als zwei Jahren auch der Bund Deutscher Kriminalbeamter. Ihr Vorsitzender Michael Böhl gegenüber dem rbb: "Es ist ein Anfang und es wird Zeit, dass die betroffenen Kollegen auch rehabilitiert werden."
Der betroffene Polizist und Schiesstrainer, Uwe S.(52)hegt nun endlich wieder Hoffnung."Meine Gesundheit kann mit keiner zurückgeben. Die Schwermetalle in meinem Körper verursachen immer wieder Entzündungen.Trotzdem begrüße ich es,wenn endlich Verantwortung für uns übernommen wird und es etwas Gerechtigkeit gibt."
Mehr dazu in der rbb-Abendschau um 19.30 Uhr.
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