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Süße Freihandelsträume - böses Erwachen für Afrika Internationale Proteste gegen ungerechte Handelsabkommen zwischen der EU und Afrika

Berlin (ots)

19. April 2007.	Weltweit protestieren heute
Arbeiter, Kleinbauern, Aktivisten und Vertreter der Zivilgesellschaft
aus Europa und aus Afrika, der Karibik und dem pazifischen Raum (den 
AKP-Staaten) vor den deutschen Botschaften gegen 
Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (EPAs). Vor dem Bundeskanzleramt in
Berlin fordern "Brot für die Welt", Evangelischer Entwicklungsdienst,
Oxfam Deutschland, WEED und weitere Organisationen Bundeskanzlerin 
Merkel als EU-Ratspräsidentin sowie den EU-Handelskommissar Peter 
Mandelson mit einem Weckruf dazu auf, ungerechte Handelsabkommen zu 
verhindern. Mit einem riesigen Wecker reißen die Aktivisten sie 
symbolisch aus ihren Freihandelsträumen.
Die Freihandelsabkommen setzen auf eine weitere starke 
Marktöffnung der armen Länder. Dies gefährdet die Lebensgrundlage von
Kleinbauern, wirkt sich negativ auf die Umwelt aus und bedroht die 
wirtschaftliche Zukunft der AKP-Staaten.
"Unsere Partner im Süden befürchten, dass die Freihandelsabkommen 
die Armut in ihren Ländern verschärfen wird. Arme Bevölkerungsgruppen
werden mit solchen Vereinbarungen noch mehr an den Rand des 
Wirtschaftsgeschehens gedrängt", erläutert Alexandra Burmann für 
"Brot für die Welt" und den Evangelischen Entwicklungsdienst. Canon 
Grace Kaiso vom Nationalen Kirchenrat in Uganda fügt hinzu: "Europa 
drängt uns eine Politik auf, die den Ärmsten in unserer Gesellschaft 
die Existenzgrundlage entzieht. Das kann nicht der richtige Weg sein,
Entwicklung nachhaltig zu fördern."
"Die EU fordert von den ärmsten Ländern eine radikale Marktöffnung
und weitreichende Liberalisierungszugeständnisse, z.B. in den 
Bereichen Investitionen, Wettbewerb, geistiges Eigentum oder 
Dienstleistungen. Dies untergräbt jedoch die politischen 
Handlungsspielräume der Regierungen zur Umsetzung nachhaltiger 
Entwicklungsprozesse. Der Traum vom Freihandel kann so schnell in 
einem bösen Erwachen enden", so Corinna Heineke von Oxfam 
Deutschland.
"Die deutsche Ratspräsidentschaft darf den Freihandel mit Afrika 
nicht zum Selbstzweck machen", fordert Klaus Schilder von WEED. 
"Anstatt unter Zeitdruck Abkommen abzuschließen, die für Afrikas 
Entwicklung nachteilig sind, sollte die EU die bisherigen Präferenzen
fortführen und nachhaltige Alternativen entwickeln. Und ohne Zusagen 
zur zusätzlichen Finanzierung der Anpassungskosten bleibt der 
EU-Vorschlag ohnehin ein Wunschtraum".
Über 200 Organisationen in der EU und Afrika unterstützen das 
informelle Bündnis EPA2007, in Deutschland u.a. Brot für die Welt, 
Evangelischer Entwicklungsdienst, Germanwatch, KASA, KOSA, NAD, Oxfam
Deutschland, terre des hommes und WEED. Die Forderungen sind in einem
Offenen Brief an die EU-Ratspräsidentin Angela Merkel dokumentiert 
(www.epa2007.de).
Um 10.30 bis 11.15 Uhr informiert die EPA2007 auf einer 
Pressekonferenz über den Verhandlungsstand der 
Wirtschaftspartnerschaftsabkommen. Ort: Presse- und Besucherzentrum 
des Bundespresseamtes, Saal 4, Reichstagufer 14, 10117 Berlin.
Um 11.30 bis 12.30 findet ein Foto-Event der EPA-Aktivisten vor 
dem Bundeskanzleramt,
Willy-Brandt-Straße 1, 10557 Berlin, statt.
Fotos von der Aktion vor dem Bundeskanzleramt in Berlin erhalten 
Sie außerdem bei Benjamin Nourney,  benjamin.nourney@weed-online.org, 
0160-7725090.

Pressekontakt:

Alexandra Burmann, "Brot für die Welt" und Evangelischer
Entwicklungsdienst: epa2007@bfdw-eed.de, 0160-7205852.
Corinna Heineke, Oxfam Deutschland e.V.: cheineke@oxfam.de,
0163-5557616.
Klaus Schilder, Weltwirtschaft, Ökologie & Entwicklung (WEED):
klaus.schilder@weed-online.org, 0177-4341642.

Original-Content von: OXFAM Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

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