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Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.

Konjunkturprogramme - Schädliche Therapie

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Köln (ots)

Wenn die Konjunktur lahmt, greifen Regierungen gerne zu 
finanzpolitischen Wohltaten. Doch dieser Kurs führt meist in die Irre
und wäre auch für Deutschland unangebracht. Denn bei strukturellen 
Problemen, die etwa den deutschen Arbeitsmarkt prägen, bleibt eine 
nachfrageorientierte Politik unwirksam. Außerdem müssen 
Konjunkturprogramme finanziert werden. In der Regel führt dies zu 
höheren Steuern, die den Firmen und privaten Haushalten wieder einen 
Teil ihres Einkommens entziehen und damit die Investitions- und 
Konsumnachfrage dämpfen.
Die Erfahrungen anderer Länder legen nahe, dass es stattdessen besser
wäre, den Staatshaushalt zu konsolidieren. Sobald Unternehmen und 
Verbraucher neues Vertrauen in die Finanzpolitik fassen, sind sie 
eher bereit, wieder mehr zu investieren bzw. zu konsumieren. Irland 
etwa schaffte so die konjunkturelle Trendwende: Obwohl der 
Staatskonsum 1987 und 1988 um jeweils 5 Prozent zurückgeschraubt 
wurde, stieg das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) in beiden Jahren um
rund 5 Prozent - nach minus 0,4 Prozent im Jahr 1986. Schweden machte
sich die Konjunktur belebende Wirkung einer soliden Budgetpolitik 
ebenfalls zunutze. Während trotz freigiebiger Finanzpolitik das BIP 
1992 und 1993 merklich schrumpfte, konnten die Skandinavier nach dem 
Kurswechsel schon 1994 und 1995 wieder Wachstumsraten von mehr als 4 
Prozent verbuchen.
Michael Grömling: Fiskalpolitik kontrovers - Konjunkturpolitische 
Optionen für Deutschland, IW-Positionen Nr. 18, Köln 2005, 64 Seiten,
11 Euro. Bestellung über Fax: 0221 4981-445 oder unter 
www.divkoeln.de
Gesprächspartner im IW: Dr. Michael Grömling, Telefon: 0221 4981-776

Original-Content von: Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V., übermittelt durch news aktuell

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