Gesundheitsreform: Mukoviszidose-Patienten fühlen sich bedroht
Betroffene demonstrieren im Krankenbett vor dem Bundesgesundheitsministerium
Berlin (ots)
"Enzyme gleich Leben!" oder "Vitamine gleich Leben!" - Mit diesen Botschaften haben heute vor dem Bundesgesundheitsministerium Mukoviszidose-Patienten und ihre Angehörigen für eine Erstattung ihrer nicht-verschreibungspflichtigen aber lebensnotwendigen Medikamente demonstriert. Bislang wurden nicht-verschreibungspflichtige Arzneimittel, wie zum Beispiel Enzyme, Kochsalzlösung oder Vitamine von den Krankenkassen getragen. Nach den Reformplänen könnte diese Erstattung jedoch jetzt wegfallen. "Für die Betroffen würde das - allein für die lebenswichtigen Enzyme - eine finanzielle Mehrbelastung von bis zu 8.000 Euro im Jahr bedeuten", sagt Dr. Andreas Reimann, Geschäftsführer des Mukoviszidose e.V. "Dies kann in vielen Fällen zu einer erheblichen Verschlechterung des Gesundheitszustands führen oder manche Betroffene sogar in die Sozialhilfe treiben", meint Reimann.
Einen offenen Brief des Mukoviszidose e.V. an die Bundesgesundheitsministerin
Ulla Schmidt und den CDU/CSU-Gesundheitsexperten Host Seehofer nahm Frau Staatssekretärin Marion Caspers-Merck von einem Betroffenen entgegen, der vor dem Ministerium in einem Krankenbett lag. Die Symbolik: Über seinem Kopf ist ein Netz mit Medikamenten angebracht, das er nicht erreichen kann. "Die Verunsicherung der Mukoviszidose- Patienten - wie auch der anderen von seltenen Krankheiten betroffenen Menschen - durch die Gesundheitsreform ist zurzeit sehr groß. Das müssen wir schnellstmöglich ändern", sagt Reimann.
Mukoviszidose ist eine genetisch bedingte Stoffwechselerkrankung. In Deutschland leben rund 8.000 Menschen mit dieser bis heute unheilbaren und tödlichen Erkrankung. Durch eine Störung des Salz- und Wassertransports in die Körperzellen kommt es zur Bildung von zähflüssigem Schleim. Organe wie die Lunge oder die Bauchspeicheldrüse werden so irreparabel geschädigt.
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