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Werder Bremen-Presseservice: Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs im Interview vor dem Barcelona-Spiel: "100.000 Fans erwarten, dass der Titelverteidiger auf keinen Fall ausscheidet"

Bremen (ots)

Am Samstagabend begann bei Werder der Countdown für
das Spiel beim FC Barcelona. Drei Tage vor dieser 
Champions-League-Partie stand Geschäftsführer Klaus Allofs 
zahlreichen Medienvertretern Rede und Antwort und sprach über die 
bisherige Vorrunde, den Druck auf die Mannschaft und seine 
Erwartungen. Werder.de hat die Höhepunkte notiert.
Frage: Herr Allofs, durch das Spiel des Jahres, die Partie beim FC
Barcelona, wird es kaum Zeit geben, Ihren Geburtstag zu feiern. Ist 
das ein komisches Gefühl?
Klaus Allofs: Nein, das ist doch normal, dass alle Augen auf diese 
Partie gerichtet sind. Es ist ein Endspiel. Wir haben die Chance, für
eine Sensation zu sorgen und es wäre eine Sensation, wenn wir uns 
gegen den Titelverteidiger durchsetzen.
Frage: Für Werder Bremen wäre das ein unglaublicher sportlicher 
Erfolg, der weltweit für Aufmerksamkeit sorgen würde.
Klaus Allofs: Ja, wenn wir uns dort durchsetzen, dann hat das nichts 
mit Zufall zu tun. Es sind in dieser Vorrunde keine glücklichen Dinge
passiert, die uns begünstigt haben. Wir hätten es uns richtig 
verdient. Das kann man mal erwähnen.
Frage: Auf Tuchfühlung mit dem aktuellen Champions-League-Ball: 
Klaus Allofs.Ist es da nicht schon fast ärgerlich, dass im Hinspiel 
dieser späte Ausgleichstreffer für Barcelona gefallen ist. Ohne ihn 
hätte Werder schon im Achtelfinale stehen können?
Klaus Allofs: Damit beschäftigen wir uns nicht. Wir sind mehr als 
froh über die Situation, die wir uns vor dem letzten Spiel erarbeitet
haben. In dieser Gruppe zehn Punkte geholt und dazu starke Spiele 
gegen Chelsea und Barcelona gezeigt zu haben, ist ein Erfolg, der uns
viel Selbstvertrauen geben wird.
Frage: Dennoch geht Barcelona als großer Favorit ins Spiel?
Klaus Allofs: Das ist richtig, aber es ist inzwischen auch nicht mehr
so, dass wir mit feuchten Händen gegen sie antreten müssen. Unsere 
Mannschaft steht nicht zum ersten Mal vor so einer Situation. Trotz 
unseres jungen Teams haben wir viel Erfahrung. Alle haben schon mal 
in so einem Stadion gespielt. Viele haben an der Weltmeisterschaft 
oder anderen großen Turnieren teilgenommen.
Frage: Was erwartet Werder am Dienstag in Camp Nou?
Klaus Allofs: Die Stimmung wird riesig sein. Die Zuschauer werden 
hinter ihrem Team stehen. Aber mit dieser Situation können wir auch 
spielen.
Frage: Was bedeutet das?
Klaus Allofs: Dass davon auch ein gewaltiger Druck für den FC 
Barcelona ausgeht. Dort werden fast 100.000 Menschen sitzen, die 
nichts anderes erwarten, als dass der Titelverteidiger auf keinen 
Fall ausscheidet.
Frage: Aber auch Werder hat enormen Druck?
Klaus Allofs: Aber einen sehr positiven. Es ist nicht so wie gegen 
den FC Basel in der Champions-League-Qualifikation vor zwei Jahren. 
Da hätten wir uns gegen einen Gegner, der von der Öffentlichkeit 
nicht richtig eingeschätzt wurde, richtig blamieren können. Damals 
hatten wir Druck, gegen den wir ankämpfen mussten. Aber auch das 
haben wir geschafft. Am Dienstag geht es nicht um Versagensängste, am
Dienstag geht es darum das I-Tüpfelchen auf das bisher Erreichte zu 
setzen.
Frage: Für dieses I-Tüpfelchen scheint die Mannschaft bereit zu 
sein. In der Bundesliga konnte Werder zuletzt zwei deutliche Siege 
feiern.
Klaus Allofs: Es ist immer gut, wenn man das letzte Bundesligaspiel 
vor so einer Aufgabe gewinnt. Das gibt Selbstvertrauen, das wir am 
Dienstag auch brauchen. Wir dürfen uns nicht hinten reinstellen. Wir 
müssen unsere Offensivkräfte ins Spiel bringen und mutig nach vorn 
agieren.
Frage: Der FC Barcelona hat beim Unentschieden gegen Levante am 
Samstagabend einige Spieler, darunter auch Ronaldinho geschont, bei 
Werder haben Spieler wie Miroslav Klose, Torsten Frings oder Diego 
durchgespielt. Warum hat man Ihnen keine Pause gegeben?
Klaus Allofs: Jeder Trainer hat seine Art, das Team bestmöglich auf 
so ein Spiel vorzubereiten. Wir denken, dass es gut ist, wenn unsere 
Spieler im Rhythmus bleiben. Außerdem ist ein Spiel gegen Hertha BSC 
bei einem 3:1 nicht entschieden. Wir wollten aber unbedingt diese 
drei Punkte holen, weil wir den Titel anstreben. Da wäre es 
fahrlässig, Spieler herauszunehmen, die gerade gut drauf sind.
Frage: "Gut drauf" ist bei Miroslav Klose fast untertrieben. In 
den letzten vier Spielen schoss er sechs Tore. Wie ist das zu 
erklären, nachdem er trotz starker Leistungen zuvor nicht so 
erfolgreich war?
Klaus Allofs: Warum ein Stürmer auch mal über einen gewissen Zeitraum
nicht trifft, ist eine der Besonderheiten, die es im Fußball immer 
geben wird. Das ist nicht erklärbar. Sicher ist nur, dass solche 
Phasen vorüber gehen. Ich habe schon vor Wochen vorhergesagt, dass 
Miro bald wieder die Torschützenliste anführen wird. Heute hat er die
Führung übernommen.
Frage: Zurück zu Ihrem Geburtstag, was gäbe es für ein schöneres 
Geschenk als die Qualifikation für das Achtelfinale?
Klaus Allofs: (lacht) Das wäre schon toll, aber die Champions League 
zu gewinnen, wäre auch nicht schlecht.
notiert von Michael Rudolph

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Mediendirektor Tino Polster
tino.polster@werder.de
Telefon: 0421/43459188
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