alltours kritisiert ökologisch unverantwortliche Preispolitik der Low-Cost-Carrier
Berlin (ots)
Verhuven befürwortet politische Initiativen für Mindestflugpreise und zum Subventionsabbau bei Billigfliegern
alltours-Geschäftsführer und Inhaber Willi Verhuven hat anlässlich der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin das Geschäftsmodell für den Einzelplatzverkauf der so genannten Low-Cost-Carrier kritisiert. Mit Blick auf die ökologisch unverantwortliche und unwirtschaftliche Preispolitik bestimmter Billigflieger wie zum Beispiel Ryanair oder Easyjet forderte Verhuven angemessene Mindestpreise für Flugtickets. Er begrüßte hierzu Überlegungen der Bundesregierung zur Einführung einer europaweiten Kerosinsteuer oder einer Flugticket-Abgabe. Ebenso befürwortet alltours den Plan der EU-Kommission, staatliche Beihilfen für Low-Cost-Carrier zu beschneiden. Ziel müsse dabei allerdings sein, Subventionen der Flughäfen für Billigflieger vollständig abzuschaffen, um Wettbewerbsverzerrungen zu verhindern und eine Gleich-behandlung aller Fluggesellschaften an einem Standort sicherzustellen. Darüber hinaus forderte Verhuven die Einführung einer verbindlichen Konkursversicherung für Airlines, wie sie für Reiseveranstalter seit Jahren vorgeschrieben sei.
Willi Verhuven: Die Lockvogelangebote der Low-Cost-Carrier sind umweltpolitisch absolut verantwortungslos und obendrein kaufmännisch unseriös. Es ist schlichtweg absurd, wenn ein Bahnticket von Düsseldorf nach Frankfurt deutlich mehr kostet als ein Flug von Düsseldorf nach Rom. Angesichts der sich immer deutlicher abzeichnenden Klimaveränderungen sind Flugticketpreise von 9 oder 29 EUR ein völlig falsches Signal. Die Politik verdient Unterstützung, wenn sie diesem Wahnsinn ein Ende bereiten will."
Ausschlaggebend für die Kritik sei nicht etwa, dass alltours die Angebote der Billigflieger als Konkurrenz zum klassischen Veranstaltergeschäft sehe. Entscheidend seien vielmehr das ökologische Problem und der ruinöse Wettbewerb der Airlines untereinander, der am Ende des unvermeidlichen Konsolidierungsprozesses viele Arbeitsplätze kosten werde.
Die Pauschalreise hat in jedem Fall Zukunft. Neben hoher Qualität und erstklassigem Service bieten wir unseren Kunden ein Rundum-Sorglos-Paket für ihren Urlaub. Und auch nach Einführung einer Kerosinsteuer oder einer Flugticket-Abgabe könnte jeder alltours-Kunde sicher sein, weiterhin ein optimales Preis-Leistungsverhältnis bei uns zu finden", so Verhuven weiter.
Aus Sicht der alltours-Geschäftsführung ist es nicht nachvollziehbar, warum in Europa alles versteuert wird, nur kein Flugbenzin. Hier wird künstlich ein Markt am Leben gehalten, für den keine Notwendigkeit besteht. Low-Cost-Carrier arbeiten an den Marktbedingungen vorbei, da die Billig-Tickets nicht von mittellosen Leuten, sondern primär von Kunden gekauft werden, die auch bereit wären, einen vernünftigen Marktpreis für eine Flugreise zu zahlen. Auf diese Weise verlieren die Kunden jegliches Gefühl für Leistung und Aufwand, die hinter einem Flug stehen", erläutert Willi Verhuven. Sicherlich wäre es wünschenswert, dass die Airlines von sich aus zur Vernunft kommen und ihre Preispolitik auf freiwilliger Basis ändern. Doch davon ist leider nicht auszugehen."
alltours ruft daher die Politik dazu auf, angemessene, ökologisch vertretbare Mindestflugpreise vorzugeben. Willi Verhuven: Aus unserer Sicht wäre ein Mindestflugpreis von 70 bis 90 EUR pro Start eine vernünftige Maßnahme. Und wenn ein Hin- und Rückflugticket Düsseldorf-Rom unter dem Strich mindestens 140 bis 180 EUR kostet, wäre das in Relation zu der Leistung immer noch ein sehr günstiger Preis. Die Entscheidung über den konkreten Weg ist allerdings Sache der Politik. Neben einer europaweiten Kerosinsteuer sei zum Beispiel auch die Einführung einer Flugticketabgabe denkbar."
Bedenken, dass eine europäische Lösung für eine Kerosinsteuer einen Wettbewerbsnachteil insbesondere gegenüber den US-Airlines bedeuten würde, will Verhuven nicht gelten lassen: Diese Argumente vernachlässigen, dass eine amerikanische Airline ebenfalls besteuertes Kerosin tanken müsste, sobald sie auf europäischen Flughäfen landet." Auf eine Zustimmung der USA zu warten, mache keinen Sinn. Wir brauchen in jedem Fall möglichst rasch eine europäische Lösung. Es ist fünf vor zwölf oder schon später. Dass die US-amerikanische Administration unter George W. Bush europäischen Vorschlägen zur Einführung einer Kerosinsteuer oder Flugticket-Abgabe kritisch gegenübersteht, erinnert an die verantwortungslose US-Blockade des Kyoto-Protokolls und sollte die Europäer nicht beeindrucken."
Auch beim Thema Flughafen-Subventionen für Billigflieger sieht alltours dringenden Handlungsbedarf. Es müsse verhindert werden, dass Flughäfen ihre Expansionen durch subventionierte Gebühren für Billigflieger künstlich forcieren. Die Steigerung von Flugbewegungen und der Ausbau von Flughafenkapazitäten dürfe vielmehr nur das Ergebnis einer realen Nachfrage sein. Einen entsprechenden Vorstoß der EU-Kommission zur Begrenzung von staatlichen Beihilfen für Billigflieger aus dem Februar 2005 begrüßt alltours ausdrücklich, fürchtet aber, dass die geplante Richtlinie nicht weit genug gehen wird.
Kritik übte Verhuven auch an der Tatsache, dass Low-Cost-Carrier die Ticketpreise zwar lange im Voraus kassieren, aber anders als Reiseveranstalter über keine Konkursversicherung verfügen. Eine Billig-Airline, die sich im März den Ticketpreis für einen Flug im September bezahlen lässt, ist zum Abflugtag vielleicht schon pleite. Der Kunde würde in diesem Fall im Gegensatz zu einem Konkurs eines Reiseveranstalters auf seinen Kosten sitzen bleiben. Dies ist ein unhaltbarer Zustand, der durch eine entsprechende Pflichtversicherung für Fluggesellschaften behoben werden muss."
alltours appelliert zugleich an das Verantwortungsbewusstsein der deutschen Verbraucher. Als günstiger Reiseveranstalter wollen wir den Deutschen das preiswerte Reisen sicherlich nicht madig machen. Aber es macht keinen Sinn, dass wir in unseren eigenen vier Wänden Weltmeister im Mülltrennen sind, aber für ein Flugschnäppchen von 19,90 EUR unser ökologisches Gewissen am Ticketcounter abgeben", so Willi Verhuven.
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