Alle Storys
Folgen
Keine Story von Paritätischer Wohlfahrtsverband mehr verpassen.

Paritätischer Wohlfahrtsverband

Paritätischer Wohlfahrtsverband fordert Systemwechsel in der Pflege

Berlin (ots)

Angesichts des neuerlichen Rekorddefizits in der
Pflegeversicherung fordert der Paritätische Wohlfahrtsverband, die
Pflegeversicherung durch ein steuerfinanziertes Bundesleistungsgesetz
zu ersetzen. "Wir können uns das Ausbleiben notwendiger Reformen
nicht leisten, während ein ganzer Sozialversicherungszweig gegen die
Wand fährt", so Barbara Stolterfoht, Vorsitzende des Paritätischen
Wohlfahrtsverbandes und ehemaliges Mitglied der Rürup-Kommission.
Trotz der enormen Defizite der Pflegeversicherung seien deren
Leistungen ungenügend. Ursache dafür sei die mangelnde
Berücksichtigung von Altersdemenz und die fehlende Dynamisierung der
Leistungen. Barbara Stolterfoht forderte deshalb einen radikalen
Systemwechsel: "Täglich erweist sich aufs Neue, dass die Defizite in
der Pflege nicht innerhalb des Systems gelöst werden können. Wir
brauchen deshalb einen Systemwechsel, von einer Teilkaskoversicherung
hin zu einem steuerfinanzierten Bundesleistungsgesetz".
Dem Konzept des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes zufolge soll die
Pflege künftig für eine Mehrheit der Pflegebedürftigen vollständig
aus Steuermitteln finanziert werden. Die administrative Umsetzung
soll dagegen bei Städten und Gemeinden liegen. Dafür sollen
diejenigen, die es sich leisten können, anders als jetzt bei der
Pflegeversicherung künftig vorrangig zur Finanzierung herangezogen
werden. "Ein solches Konzept entlastet Versicherte, Arbeitgeber und
Kommungen und verhindert, dass Pflegebedürftige in die Sozialhilfe
fallen. Gleichzeitig ist eine Finanzierung aus einer Hand effizient.
Die Pflegeversicherung hat sich zu einem bürokratischen Monster
entwickelt, deshalb müssen wir eine Alternative an ihre Stelle
setzen", so Stolterfoht.
Eine generationengerechte Finanzierung eines
Bundespflegeleistungsgesetzes könnte durch die vom
Bundesverfassungsgericht geforderte Neuregelung der Erbschaftssteuer
gewährleistet werden. "Die Kehrseite des demographischen Problems der
Sozialversicherungen ist, dass immer größere und zahlreichere
Erbschaften auf immer weniger Nachkommen entfallen. Eine
modernisierte Erbschaftssteuer wäre deshalb als Gegenfinanzierung
eines Bundesleistungsgesetzes hervorragend geeignet", sagte
Verbandsvorsitzende Barbara Stolterfoht.

Pressekontakt:

Joachim Rock
Tel: 030 - 24636 305
Fax: 030 - 24636 110

Original-Content von: Paritätischer Wohlfahrtsverband, übermittelt durch news aktuell