Paritätischer Wohlfahrtsverband
Paritätischer Wohlfahrtsverband bekräftigt Kritik an Hartz IV
Negative Folgen für Betroffene abpuffern
Berlin (ots)
Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat seine Kritik an Hartz IV bekräftigt. Der Verband widersprach Meldungen, dass er in der Arbeitsmarktreform Chancen zur Schaffung von Arbeit sehe. "Hartz IV schafft keine neuen regulären Arbeitsstellen", betonte Dr. Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Verbandes. Der Paritätische Wohlfahrtsverband wolle jedoch versuchen, negative Folgen der Reform für die Betroffenen im Rahmen seiner Möglichkeiten abzupuffern. Dazu gehöre beispielsweise die Überlegung, langzeitarbeitslosen jungen Menschen, die von der Bundesagentur in Arbeitsgelegenheiten vermittelt würden, eine sinnvolle Tätigkeit zu ermöglichen.
"Arbeitsgelegenheiten machen nur dann einen Sinn, wenn für die Betroffenen sinnvolle und attraktive Angebote entwickelt werden, die ihnen auch berufliche Perspektiven eröffnen", betonte Schneider. Notwendig seien dazu begleitende Bildungsangebote und psychosoziale Hilfen aber auch Job-Coaching. "Nur so kann der Grundsatz des Forderns mit dem des Förderns verknüpft werden", sagte Schneider. Besonders wichtig seien in ein entsprechendes Konzept eingebettete Angebote für junge Menschen, die nicht durch eine direkte Vermittlung in Ausbildung oder Arbeit beziehungsweise vorbereitende Bildungs- und Beschäftigungsmaßnahmen integriert werden könnten. Die Tätigkeiten, die den jungen Menschen angeboten würden, müssten im Interesse des Gemeinwohls sein, betonte der Verband. Er denkt unter anderem an die Beteiligung an der Essensversorgung in Kindertagesstätten, Schulen und Tagesstätten für Senioren, aber auch an Hilfe zur Mobilität für behinderte Menschen. Hier könne er rund 3.000 junge Menschen einsetzen.
Tiefes Verständnis äußerte der Paritätische Wohlfahrtsverband für Montagdemonstrationen. "Die Leute haben allen Grund, ihrem Unmut Luft zu machen, das sollte Minister Clement endlich zur Kenntnis nehmen", sagte Hauptgeschäftsführer Schneider. Er erneuerte seine Kritik an Hartz IV. So sei unter anderem das Arbeitslosengeld II eindeutig zu niedrig bemessen, sagte Schneider. "Und etliche Regelungen des Gesetzes zeugen von bürokratischer Kälte."
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