BERLINER MORGENPOST: Von der Leyen rüstet auf - Kommentar von Jochim Stoltenberg
Berlin (ots)
Gemessen an ihrem Wissen um den Zustand der Bundeswehr handelt Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen an der Grenze des Verantwortbaren. Sie bekennt sich zu mehr weltpolitischer Verantwortung Deutschlands und weist der Bundeswehr folglich immer neue Aufgaben zu; jüngst in Mali und Libyen.
Gleichzeitig mangelt es der Truppe an allem, wie der Wehrbeauftragte gerade konstatiert hat: schlechte Ausrüstung, marode Kasernen, zu wenig Soldaten für die Aufträge, Folge aus allem eine sinkende Moral der Truppe. Aus von der Leyens Ministerium kein Widerspruch. Schlimmer geht's nimmer.
In ihrer Not und um dem Schicksal so vieler ihrer unfreiwillig abbefohlenen Vorgänger zu entgehen, hat sich die ehrgeizige Ministerin auch mit Blick auf noch höhere Aufgaben für die Offensive entschieden. 130 Milliarden Euro fordert sie in den nächsten 15 Jahren, um die Truppe wieder zur vollen Einsatzbereitschaft aufzurüsten. Das sind rund 8,5 Milliarden Euro, die sie vom Finanzminister jährlich bis 2030 "loseisen" will. Kaum zu glauben, dass ihr das gelingen wird. Selbst wenn ihr Investitionsprogramm in die richtige Richtung weist.
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