BERLINER MORGENPOST: Wichtig für die gesamte Stadt - Andreas Abel über die Bedeutung der Berliner Spitzenforschung
Berlin (ots)
Damit hatten selbst kühne Optimisten nicht gerechnet: Neun große Forschungsprojekte hatten die drei großen Berliner Universitäten und die Charité für die Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder eingereicht, sieben davon werden nun finanziell gefördert. Fünf wären schon großartig und eine Verbesserung gegenüber dem bisherigen Stand gewesen, aber sieben auf einen Streich - Chapeau!
Das Ergebnis zeigt, dass Berlin inzwischen ein besonderer Wissenschaftsstandort in Deutschland ist. Darüber darf man sich als Berliner freuen, man darf auch stolz sein, vor allem aber sollte man anerkennen, dass es richtig und wichtig ist, Wissenschaft und Forschung in Berlin auch vonseiten der Politik zu fördern und dafür gute Rahmenbedingungen zu schaffen. Das schafft auf mehreren Feldern Stadtrendite und ist von elementarer Bedeutung für die Entwicklung unserer Stadt.
Insofern bedeutet die Entscheidung der Exzellenzkommission auch einen Erfolg für die Wissenschaftspolitik der Landesregierung und insbesondere für den Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD), der diesen Bereich nun als Chefsache verantwortet.
Das trägt auch dazu bei, Wissenschaft und Forschung einen höheren Stellenwert zu verschaffen und die "Kultur der Kooperation" zwischen den Universitäten zu fördern. Das ist gut, denn es zeigt sich, dass die Wissenschaft in Berlin noch erfolgreicher ist, wenn Kompetenzen gebündelt und Synergien genutzt werden.
Für den einzig faden Beigeschmack an diesem schönen Tag sorgte indes CDU-Bundesbildungsministerin Anja Karliczek. Sie boxte durch, dass mehr Projekte und damit mehr Universitäten gefördert werden. Davon profitiert insbesondere ihre Heimat Nordrhein-Westfalen. Das riecht nach Entscheidung aus parteipolitischer Sicht. Und nach Klientelpolitik. Exzellent ist es jedenfalls nicht. Ein solcher Wettbewerb sollte die Besten auszeichnen.
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