BERLINER MORGENPOST: Wissen, was man isst
Kommentar von Martin Nejezchleba
Berlin (ots)
Wer wissen will, wie ungesund das Essen im Supermarktregal ist, muss die Verpackung umdrehen, die Lesebrille aufsetzen und sich durch kleingedruckte Tabellen mit gesättigten Fetten und Kohlenhydraten je 100 Gramm arbeiten. Eine Einladung zur Verdrängung. Es ist höchste Zeit zu handeln. Das weiß die Bundesregierung, das ist der Auftrag an die Ministerin für Ernährung und Verbraucher. Julia Klöckner (CDU) soll eine einfache Nährwertkennzeichnung einführen. Nichts sollte ihr leichter fallen. Denn ein effizientes System ist längst erfunden. Nutri-Score. Eine fünfstufige Farbskala in Ampelfarben. Das System wirkt. Aber Klöckner erwägt ein gänzlich neues System, will eine Verbraucherbefragung durchführen lassen. All das nährt den Verdacht, die Ministerin fahre eine Hinhaltestrategie im Sinne der Nahrungsmittelindustrie.
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