Keine Aussicht auf Besserung - Kommentar von Jens Anker
Berlin (ots)
Das Rennen ist für die Bezirke nicht zu gewinnen. Zwar hat ihnen das Land wegen der gestiegenen Aufgaben deutlich mehr Personal zugebilligt, aber in vielen Bezirksämtern bleiben die Schreibtische leer. In Spandau droht jetzt sogar das vollständige Desaster. Stand jetzt, steht der Bezirk bis Mitte kommenden Jahres ohne Mitarbeiter für den Straßenneubau da.
Der Grund dafür ist ganz einfach: Weil Landesbehörden mehr Geld zahlen als die Bezirksverwaltungen, entscheiden sich viele Mitarbeiter für einen Wechsel auf Landesebene. Die Landesbehörden haben ihrerseits mit der Konkurrenz der Bundesbehörden zu kämpfen, die wiederum besser bezahlen als das Land - sodass sich die Senatsverwaltungen wieder bei den Bezirken bedienen, wenn ihnen Personal abhanden kommt. Dieses Problem ist kaum zu lösen.
Eine Möglichkeit wäre, die sogenannten weichen Faktoren beim Arbeiten im Bezirksamt zu betonen: Das heißt, die Arbeitsbedingungen so zu verbessern, dass am Ende nicht allein das Geld entscheidet, sondern eine besonders familienfreundliche und angenehme Atmosphäre.
Das wiederum müsste allerdings auch mit einer Entlastung der Mitarbeiter einhergehen. Dafür benötigte die Verwaltung allerdings mehr Mitarbeiter - und das Wettrennen um Personal ginge wieder von vorn los. Was also bleibt: kaum Aussicht auf Besserung.
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