Alle Storys
Folgen
Keine Story von BERLINER MORGENPOST mehr verpassen.

BERLINER MORGENPOST

Notfalls auch neue Schulden/Kommentar von Joachim Fahrun zur Schuldenbremse

Berlin (ots)

Kurzform:

Natürlich geben Bund und Länder in der Pandemie jede Menge Geld aus. Vieles dürfte sich im Rückblick als unnötig und nicht gut geplant erweisen. Aber Knauserigkeit wäre falsch in der Krise. Es geht um Gesundheit, um Jobs, um Bildung, um Existenzen. Schaut man über den Tag hinaus auf die Defizite an Schulen, in den Verwaltungen, in der Pflege, im Gesundheitswesen oder bei der Produktion von Impfstoffen, dann ahnt man, dass der Staat künftig noch jede Menge Euro in die Hand nehmen muss. In Berlin kommen kostspielige Aufgaben wie Verkehrswende, Umland-Anbindung, Klimaschutz, bessere Grünpflege und öffentlicher Wohnungsbau hinzu. Wenn gleichzeitig bei Polizei, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaftsförderung nicht gespart werden soll, liegen die Zielkonflikte auf der Hand.

Natürlich muss auch der Berliner Senat effizienter wirtschaften. Aber die Aufgaben sind unabweisbar. Sie müssen notfalls auch mit geliehenem Geld erledigt werden, wenn die krisengebeutelten Unternehmen und Bürger nicht so schnell ausreichende Steuern abliefern können.

Der gesamte Wortlaut:

Ein Finanzsenator tut immer gut daran, an die finanziellen Rahmenbedingungen zu erinnern. Sonst könnten Ressortchefs und Fachpolitiker mit ihren Ausgabe-Plänen Wünsch-Dir-Was spielen. Vollmundig in die Welt gesetzte Lieblingsprojekte später wieder einzukassieren, kommt selten gut an.

Insofern sind die Aussagen von Matthias Kollatz nachvollziehbar. Sein Hinweis, dass ab 2023 wieder die Schuldenbremse greift und Kreditfinanzierungen im Haushalt verbietet, beschreibt zunächst nicht mehr als die geltende Beschlusslage. Ob das aber so bleibt und ob es überhaupt sinnvoll wäre, öffentliche Schulden in Deutschland und Berlin so kurz nach der dann hoffentlich überwundenen Corona-Krise zu untersagen, ist zu bezweifeln.

Natürlich geben Bund und Länder in der Pandemie jede Menge Geld aus. Vieles dürfte sich im Rückblick als unnötig und nicht gut geplant erweisen. Aber Knauserigkeit wäre falsch in der Krise. Es geht um Gesundheit, um Jobs, um Bildung, um Existenzen. Schaut man über den Tag hinaus auf die Defizite an Schulen, in den Verwaltungen, in der Pflege, im Gesundheitswesen oder bei der Produktion von Impfstoffen, dann ahnt man, dass der Staat künftig noch jede Menge Euro in die Hand nehmen muss. In Berlin kommen kostspielige Aufgaben wie Verkehrswende, Umland-Anbindung, Klimaschutz, bessere Grünpflege und öffentlicher Wohnungsbau hinzu. Wenn gleichzeitig bei Polizei, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaftsförderung nicht gespart werden soll, liegen die Zielkonflikte auf der Hand.

Natürlich muss auch der Berliner Senat effizienter wirtschaften. Aber die Aufgaben sind unabweisbar. Sie müssen notfalls auch mit geliehenem Geld erledigt werden, wenn die krisengebeutelten Unternehmen und Bürger nicht so schnell ausreichende Steuern abliefern können.

Pressekontakt:

BERLINER MORGENPOST

Telefon: 030/887277 - 878
Mobil: 0179/2913121
heike.dietrich@morgenpost.de

Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: BERLINER MORGENPOST
Weitere Storys: BERLINER MORGENPOST
  • 09.04.2021 – 20:04

    Autovermieter in der Pflicht / Kommentar von Andreas Gandzior zu Autorasern

    Berlin (ots) - Kurzform: Die Berliner CDU möchte, dass Autovermietungen online Zugriff auf das Zentralregister in Flensburg haben. So ließe sich schnell herausfinden, ob der Mieter bereits Punkte wegen zu schnellen Fahrens angesammelt hat. Nur wenn er unauffällig ist, darf er einen Sportwagen mieten und auch fahren. Unterbleibt die Kontrolle durch den Autovermieter, ...

  • 08.04.2021 – 21:24

    Fit für den Klimawandel / Kommentar von Dominik Bath zu Berliner Wasserbetrieben

    Berlin (ots) - Kurzform: Ein entscheidender Partner, um die künftigen klimatischen Herausforderungen bewältigen zu können, sind die Berliner Wasserbetriebe. Der Aus- und Umbau der Anlagen wird in den kommenden Jahren weitergehen müssen. Hierfür ist nicht nur politische Unterstützung nötig, sondern auch eine ausreichende finanzielle Ausstattung. Nicht ...

  • 07.04.2021 – 18:33

    Kinder müssen in die Schulen - Kommentar von Joachim Fahrun

    Berlin (ots) - Zugegeben, die Abwägung, die der Berliner Senat so wie die Landespolitiker andernorts zu treffen haben, ist schwierig. Sollten die Schulen auch nächste Woche nach den Ferien geschlossen bleiben? Natürlich würde das helfen, die derzeit sinkenden Infektionszahlen weiter zu drücken. Oder ist es nicht höchste Zeit, Kindern und Jugendlichen wieder den Zutritt zu den Bildungseinrichtungen zu gewähren, sie ...