"Berliner Morgenpost": Teilnehmen ist eben nicht alles
Kommentar von Gilbert Schomaker zu Bundesjugendspielen
Berlin (ots)
Es ist immer ein großes Event: An einem Tag ist der Schulunterricht, der Alltag zwischen Mathematik- und Deutschunterricht, unterbrochen. Alle treffen sich auf dem Sportplatz. Alle messen sich in Lauf-, Wurf- und Sprungwettbewerben bei den Bundesjugendspielen. Am Ende gibt es je nach erreichten Punkten Sieger- oder Ehrenurkunden. Nun soll sich das ändern.
Das Leistungsprinzip soll entfallen. Um mehr Kinder für den Sport zu begeistern, soll der Wettkampfgedanke in der Grundschule abgeschwächt werden. Jene, die wegen ihrer schlechteren Leistungen im Sport eher frustriert von den Bundesjugendspielen waren, sollen nun begeistert werden. Sport soll Spaß machen, auch denen, die nicht so erfolgreich sind, so der Leichtathletikverband. Aber stimmt das?
Ist beim Sport nicht der Leistungsgedanke eingebaut? Auch unsportliche Kinder können sich ja verbessern. Durch Training, durch Anleitung, durch Hilfe vom Sportlehrer oder ehrenamtlichen Helfern. Jeder, der seine Leistung verbessert, ob im Sport oder in der Schule, freut sich doch. Teilnehmen ist eben nicht alles. Das sieht man auch in unteren Ligen. Selbst wenn sich Hobby-Sportler messen, geht es doch auch immer darum, besser zu sein als die anderen oder seine eigenen Leistungen zu verbessern. Wer im Amateurbereich einmal Sport gemacht hat, weiß, wie groß das Glücksgefühl ist, auch mal zu gewinnen.
Berlins neue Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch hat sich nun kritisch zu den neuen Plänen für die Bundesjugendspiele geäußert. Alle Kinder müssten mit ihren unterschiedlichen Schwächen und Stärken gefördert werden, so die CDU-Politikerin. Genau darum geht es. Der Sport und das Leben sind nicht nur Spaßveranstaltungen.
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