"Berliner Morgenpost": Die Vorteile des Spontantermins - Kommentar von Joachim Fahrun Zu Berliner Bürgerämtern
Berlin (ots)
Der Ärger um nicht vorhandene Termine in Berlins Bürgerämtern ist schon viele Jahre alt. Die Terminvergabe über die Onlineplattform des Senats hakt noch immer. Das Ziel, dass jeder stressfrei einen Termin möglichst in einem Bürgeramt seiner Wahl buchen kann, liegt trotz aller Bemühungen um mehr Personal in weiter Ferne.
Vor diesem Hintergrund ist es nachvollziehbar, dass der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) den Menschen zusätzliche Wege zu den Bürgerämtern öffnen will. Einfach so, ohne vorherigen Termin hingehen, das wollen viele Bürgerinnen und Bürger. Das beweist der Andrang etwa in Potsdam, wo terminfreie Tage bereits eingeführt wurden. Natürlich kann das zu einer weiteren Belastung für die dort eingesetzten Beschäftigten führen. Aber die Verwaltung ist für die Menschen da und sollte versuchen, deren Bedürfnisse zu befriedigen. Wer also lieber spontan kommen und warten möchte, sollte das tun können.
Schon heute gilt der spontane Besuch im Bürgeramt als Geheimtipp, wenn es mit einem zeitnahen Termin nicht geklappt hat. Denn immer wieder lassen Berlinerinnen und Berliner ihre Termine ausfallen. Dann warten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter minutenlang vergeblich auf Kundschaft. Effizient ist das nicht.
Auf die Dauer muss es ein Mischsystem geben. Wer möchte, sollte über ein verbessertes System einen Termin buchen können, nicht immer pressiert das Anliegen. Aber es muss ermöglicht werden, auch Besucher ohne Anmeldung zu bedienen. So könnten die vorhandenen Kapazitäten besser genutzt werden und die Debatte um Berlins Bürgerämter würde endlich verstummen.
Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST
Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de
Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell