Berliner Morgenpost: Viadrina - Millionen auf Schattenkonto geparkt
Berlin (ots)
Die Affäre um die Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder weitet sich aus: Nach Informationen der Berliner Morgenpost (Sonnabend) hat die Hochschule in den Jahren 2000 bis 2003 rund 3,7 Millionen Euro illegal auf Schattenkonten geparkt. Bislang war von einer Summe von 400.000 Euro die Rede gewesen. In einem internen Bericht kommt die seit mehr als einem Jahr ermittelnde Staatsanwaltschaft Frankfurt an der Oder jetzt zu der Erkenntnis, daß die Universität mehr als 20.000 Euro Zinsen erzielt hat, indem sie die Einnahmen aus Immatrikulations- und Rückmeldegebühren der Studenten illegal auf zwei Festgeldkonten geparkt hatte. Das Geld hätten dem Landeshaushalt zugeführt werden müssen. Brisant: Nur für die Hälfte der Zinseinnahmen konnte nach Morgenpost-Informationen die Verwendung der unerlaubten Zinsgelder bislang nachgewiesen werden. Laut Staatsanwaltschaft ist aus dem erzielten Gewinn unter anderem der Repräsentationsfond von Viadrina-Präsidentin Gesine Schwan, ehemalige Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten, gespeist worden, schreibt das Blatt. Bei einer Routinekontrolle im Sommer vorigen Jahres war das Kultur- und Wissenschaftsministerium auf die dubiosen Vorgänge aufmerksam geworden. Das Ministerium unter Johanna Wanka (CDU) erstattete Strafanzeige. Denn die Universität darf mit Landesgeldern keine Zinsen erzielen und sie nicht zu eigenen Zwecken verwenden. In Regierungskreisen heißt es, Viadrina-Kanzler Peter Stahl werde angesichts der Vorwürfe als oberster Verwaltungschef der Europa-Universität nicht zu halten sein.
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