Berliner Morgenpost: Berliner Verfassungsschutz richtet "vertrauliches Telefon" in arabischer und türkischer Sprache ein
Berlin (ots)
Berlin kann wie London Zielspektrum für islamistischen Terrorismus werden. Das sagte die Chefin des Berliner Verfassungsschutzes, Claudia Schmid, der Berliner Morgenpost (Freitagausgabe). Konkrete Hinweise auf bevorstehende Anschläge lägen allerdings nicht vor. Der Berliner Nachrichtendienst werde, so Schmid, zeitnah bundesweit als erster ein vertrauliches Telefon auch in arabischer und türkischer Sprache einführen. Dort sollen Muslime die Möglichkeiten haben, verdächtige Wahrnehmungen oder gar geplante Attentate zu melden. Von den 3600 in Berlin lebenden Islamisten wird nach Schmids Angaben nur eine kleine Minderheit als gewaltbereit eingeschätzt. Ihr gehören unter anderem etwa 200 Anhänger von terroristischen Organisationen wie Hamas oder Hisbollah an. Deren terroristische Aktionen beschränken sich nach Erkenntnissen der Behörde allerdings auf den nahen Osten. Das Problem in Deutschland stellen laut Claudia Schmid unerkannte Terrorzellen dar, die von al-Qaida weitgehend unabhängig agieren und sich zunehmend regionalisieren. Dies stelle die Sicherheitsbehörden vor Probleme, auch in der deutschen Hauptstadt könnten solche Strukturen vorhanden sein. Welche Schäden solche Zellen anrichten können, hätten die jüngsten Anschläge von London gezeigt. Es sei aber nichts desto trotz besonders wichtig, so die Nachrichtendienstchefin, einen Pauschalverdacht gegenüber Muslimen zu verhindern, damit sie nicht in die Arme gewaltbereiter Islamisten getrieben werden.
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