Berliner Morgenpost: Berlin-Trend: SPD baut Vorsprung aus - Pflüger steigert Bekanntheitsgrad/SPERRFRIST beachten!
Berlin - Gut sechs Monate vor der Abgeordnetenhauswahl hat die Berliner SPD ihre Position als stärkste politische Kraft vor der CDU gefestigt. Das hat der Berlin-Trend der Berliner Morgenpost in Zusammenarbeit mit den Radiosendern rs 2 und Berliner Rundfunk 91!4 ergeben.
In der vom Meinungsforschungsforschungsinstitut Emnid durchgeführten Umfrage kommt die SPD auf 37 Prozent. Das ist ein Zuwachs von zwei Prozent gegenüber dem Vormonat. Um ein Prozent konnte die CDU zulegen, die jetzt bei 25 Prozent steht. Drittstärkste Partei bleibt die Linkspartei.PDS mit unverändert 13 Prozent, dicht gefolgt von den Grünen (12 Prozent), die ein Prozent einbüßten. Ein Prozent zulegen konnte die FDP (sieben Prozent), die WASG verlor ein Prozent und liegt aktuell bei drei Prozent. Emnid befragte für den Berlin Trend vom 27.2. bis 01.3.2006 1000 wahlberechtige Berliner.
Bei einer Direktwahl des Regierenden Bürgermeisters liegt Amtsinhaber Klaus Wowereit (SPD) mit 65 Prozent vorn. CDU- Herausforderer Friedbert Pflüger kommt auf 26 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat ist es Pflüger gelungen, seinen Bekanntheitsgrad um drei Prozentpunkte auf 56 Prozent zu steigern. Wowereit ist 99 Prozent der Berliner ein Begriff.
Die Kompetenzen der beiden Spitzenpolitiker liegen in unterschiedlichen Bereichen. Während die Kompetenzen bei den Themen Wirtschaft und Arbeitslosigkeit im wesentlichen auf beide Politiker gleich verteilt sind, kann Pflüger hauptsächlich in den Bereichen Kriminalität und Verschuldung punkten. Umgekehrt liegen die Kompetenzen in den Bereichen Ausländerintegration, Bundeshauptstadt, Problemviertel Berlins, Gesundheitsversorgung und Bildung bei Wowereit.
Könnten die Berliner die Regierungskoalition selbst bestimmen, würde eine große Koalition aus SPD und CDU die Regierungsgeschäfte übernehmen. 25 Prozent der Befragten befürworten eine Neuauflage dieses vor fast fünf Jahren an der Bankenkrise und der CDU- Parteispendenaffäre zerbrochenen Bündnisses. Für Rot-Grün auf Landesebene plädieren 21 Prozent der Berliner. Eine Fortsetzung der rot-roten Koalition befürworten lediglich 12 Prozent.
Die viel diskutierte Jamaika-Koalition (CDU, FDP und Grüne) hat in Berlin kaum Befürworter (vier Prozent). Noch unpopulärer (zwei Prozent) wäre ein schwarz-grünes Bündnis.
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