Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks
IG BAU ermöglicht Dumpinglöhne in der Gebäudereinigung
Arbeitgeber nehmen Ergebnis der Urabstimmung zur Kenntnis
Bonn (ots)
"Wir haben mit keinem anderen Ergebnis gerechnet", so kommentierte der Geschäftsführer des Bundesinnungsverbandes des Gebäudereiniger-Handwerks, Johannes Bungart, das am 15. Oktober 2009 bekannt gegebene Ergebnis der Urabstimmung der Gewerkschaft IG BAU. Dafür habe schon allein der Stimmzettel für die Urabstimmung gesorgt. Dieser Stimmzettel sei nur als "Angriff auf die Intelligenz der Mitarbeiter" zu verstehen. Wohl niemand stimme mit Nein, wenn auf dem Stimmzettel stehe: "Nein. Mir egal, wenn's nicht reicht. Ich bin gegen Arbeitskampf und gehe lieber betteln, bevor ich mich wehre."
Das von der IG BAU stolz verkündete Ergebnis ändere allerdings nichts an den Fakten. Die IG BAU habe durch die Kündigung des Tarifvertrages erst die Dumpinglöhne ermöglicht, die sie jetzt lauthals beklage. "Mit dem ausgelaufenen Tarifvertrag hatten wir einen allgemein gültigen Mindestlohn von 8,15 Euro im Westen und 6,58 Euro im Osten. Angeboten haben wir der IG BAU eine Erhöhung auf 8,39 Euro bzw. 6,82 Euro im Osten." Jetzt seien nur durch Kündigung der IG BAU und die damit verbundene Tariflosigkeit deutlich niedrigere Löhne möglich. Die Gewerkschaft kritisiere damit genau den Zustand, den sie selbst verursacht habe. "Wir wollen solche Löhne nicht!" (Bungart)
Bungart warf der IG BAU vor, mit ihrer Forderung nach fast neun Prozent Lohnerhöhung die Realitäten auf dem Markt der Gebäudereinigung bewusst zu verdrängen. "Wo nicht gearbeitet wird, wird auch nicht gereinigt." Den jetzt angekündigten unbefristeten Streik nehme der Bundesinnungsverband zur Kenntnis. Bereits die Warnstreiks hätten bei weitem nicht die von der IG BAU publizierte Wirkung gehabt.
"Jeder Tag, den die IG BAU nicht am Verhandlungstisch verbringt, um über das Arbeitgeberangebot von drei bzw. 3,6 Prozent Lohnsteigerung zu verhandeln, ist für die Beschäftigten ein verlorener Tag", erklärte Bungart. Mit den jetzt angekündigten Streiks gefährde die IG BAU die Lohnsicherheit derjenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sie angeblich sichern wolle.
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