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Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung: große Bühne für Greenwashing und Aufrüstung

ILA in Berlin bietet große Bühne für Greenwashing und Aufrüstung

ROBIN WOOD fordert sofortige Reduktion des Flugverkehrs

Airlines und Flugzeugbauer werden die morgen beginnende Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Berlin-Schönefeld für Greenwashing und klimaschädliche Geschäfte nutzen. ROBIN WOOD weist daher auf die zuletzt wieder rasant gestiegenen Emissionen der Luftfahrt hin und fordert von der Bundesregierung wirksame Maßnahmen zur drastischen Reduktion des Flugverkehrs. Zur bedeutendsten Fachmesse der deutschen Flugindustrie werden morgen auch Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesverkehrsminister Volker Wissing erwartet.

„Während nur wenige Kilometer entfernt in Brandenburg Waldbrände wüten, erweckt die Industrie bei der ILA den irreführenden Eindruck, wir hätten noch Jahrzehnte Zeit, um auch im Luftverkehr endlich konsequenten Klimaschutz umzusetzen“, sagt Jonas Asal, Flugverkehrsreferent bei ROBIN WOOD.

Das Ziel eines klimaneutralen Flugverkehrs bis 2050 wird von der ILA zu einem zentralen Thema der Messe gemacht. „Wer von Klimaschutz redet, aber zur Unterhaltung der Gäste das ganze Wochenende absurde und vollkommen unnötige Flugshows veranstaltet, macht sich selbst unglaubwürdig“, kommentiert Asal das Ausstellungsprogramm.

Die in der Branche diskutierten neuen Antriebstechnologien und avisierten Effizienzsteigerungen reichen nicht ansatzweise aus und kommen zu spät, um die Emissionen bis 2030 zu senken. Zudem lässt sich kaum von Klimaneutralität sprechen, wenn die Industrie auch in Zukunft einen Großteil der Emissionen durch CO2-Kompensationsprojekte ausgleichen will, die oft wirkungslos bleiben oder sogar soziale und ökologische Schäden verursachen.

„Die Bundesregierung darf sich nicht länger von den leeren Versprechungen der Industrie blenden lassen und sollte dafür sorgen, das Flugaufkommen in der Luft zu reduzieren. Nur ein Flugzeug, das nie gebaut wird, ist tatsächlich klimaneutral“, ergänzt Asal.

Das Bundesverkehrsministerium bleibt unter FDP-Minister Wissing aktuell Gesetzesvorschläge schuldig, die nach dem Klimaschutzgesetz notwendig wären, um die Klimaziele im Verkehrssektor zu erreichen. Luft- und Raumfahrt sind bislang besonders unreguliert. ROBIN WOOD fordert die Ampel-Koalition daher dazu auf, Kurzstreckenflüge zu verbieten, sich für eine europäische Kerosinsteuer einzusetzen, Regionalflughäfen zu schließen und Ausbauvorhaben von Flughafen-Infrastruktur, wie beispielsweise in Leipzig, zu stoppen.

Mit besonderer Sorge beobachtet ROBIN WOOD, dass die ILA der Rüstungsindustrie weitgehend unhinterfragt eine Bühne bietet. Aufrüstung riskiert immer eine Eskalation von Gewalt und darf daher niemals von Profitinteressen von Unternehmen bestimmt werden. „Wir verurteilen, wenn Ausstellungen dazu genutzt werden, um Flugshows von Kampfflugzeugen zu bejubeln oder etwa die Vorstellung von effizienteren Tötungsmaschinen zu feiern“, sagt Ute Bertrand, Pressesprecherin von ROBIN WOOD.

Kontakt:

Mehr Informationen: ROBIN WOOD-Kampagne „Flieger stoppen statt Klima schrotten“

ROBIN WOOD - Gewaltfreie Aktionsgemeinschaft für Natur und Umwelt e.V., Bundesgeschäftsstelle, Bremer Str. 3, 21073 Hamburg