Integrationskonzept für Hauptschüler macht bundesweit Karriere Hamburger Hauptschulmodell feiert 10-jähriges Jubiläum
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Hamburg (ots)
Das Hamburger Hauptschulmodell hat sich als hervorragendes Konzept eines nahtlosen Übergangs von Schülern mit Hauptschulabschluss in eine ungeförderte Berufsausbildung entwickelt. Insbesondere bei der Integration von Hauptschülern mit Migrationshintergrund und aus sozialen Brennpunkten hat sich das Modell bewährt. Bereits 19 Regionen in Deutschland haben es übernommen. Weitere vier Regionen wollen es kurzfristig einführen. Auch international wird das Hauptschulmodell bereits eingesetzt.
Eine der zentralen Herausforderungen in den kommenden Jahren wird es sein, Jugendlichen mit Hauptschulabschluss den Einstieg in das Berufsleben zu erleichtern. Um ihre Chancen am Arbeitsmarkt und damit auf ein selbstbestimmtes Leben zu verbessern, ist der zeitnahe Übergang von der Schule in eine Ausbildung notwendig.
Das Hamburger Hauptschulmodell hat hier einen erfolgreichen Lösungsweg geschaffen. Seit 2001 unterstützt es Schulabgänger mit Hauptschulabschluss bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Dank eines effektiven Netzwerks von derzeit 85 Hamburger Schulstandorten, der Arbeitsagentur, dem Hamburger Senat sowie 75 Unternehmen und Organisationen konnten mehr als 2.500 Hamburger Schulabgängern mit Hauptschulabschluss in den vergangenen zehn Jahren ein geeigneter Ausbildungsplatz vermittelt werden. Damit hat sich die Quote der Jugendlichen, die direkt im Anschluss an die allgemeinbildende Schule eine ungeförderte betriebliche Ausbildung beginnen, von 6,7 Prozent auf 21,5 Prozent mehr als verdreifacht. Besonders erfolgreich ist das Modell bei Jugendlichen mit sozial schwierigem Umfeld oder mit Migrationshintergrund.
Auch für die Wirtschaft hat sich das Modell, das in diesen Tagen sein 10-jähriges Jubiläum feiert, inzwischen als erfolgreiches und effektives Instrument erwiesen, um den Auswirkungen der negativen demographischen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt entgegenzuwirken. In bereits 19 Regionen Deutschlands ist das Hamburger Hauptschulmodell übernommen worden. Auch international erfährt die Initiative eine hohe Wertschätzung. Die Stadt Basel in der Schweiz hat das Modell schon vor fünf Jahren eingeführt. In der Region East-London (Großbritannien) und der Stadt Wien (Österreich) wird die Übernahme des Projekts erwogen.
"Es ist erklärtes Ziel des Hamburger Senats, dass alle jungen Erwachsenen in Hamburg entweder das Abitur machen oder eine klassische Berufsausbildung absolvieren", sagt Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz. "Das ist ein ambitioniertes Ziel. Denn der Übergang von der Schule in ein Studium oder ins Berufsleben fällt nicht immer leicht. Unterstützung hilft. Beim Sprung von der Schule in den Beruf ist das Hamburger Hauptschulmodell wegweisend. Denn es hilft Schülerinnen und Schülern der Hauptschule, eine ungeförderte Ausbildung - ganz klassisch: eine Lehre - zu beginnen. Das Hamburger Hauptschulmodell ist ein Erfolgsprojekt, das mittlerweile über die Grenzen Hamburgs und Deutschlands hinaus Anerkennung gefunden hat. Es könnte Vorbild für Europa werden."
"Aus meiner Sicht ist es enorm wichtig, junge Hauptschüler nicht alleine zu lassen und ihnen eine echte Chance am Arbeitsmarkt zu geben. Das Hamburger Hauptschulmodell gibt ihnen die Möglichkeit, auf der Basis einer Ausbildung ihr Leben selbst zu bestimmen. Das Modell hat sich bundesweit bewährt und ist zu einem Exportschlager geworden. Der Wirtschaft gibt es die Chance, dringend benötigte, spätere Fachkräfte auch aus dem Kreis der Hauptschüler zu rekrutieren", betont Dr. Michael Otto, Mitinitiator, Unternehmer und Aufsichtsratsvorsitzender der Otto Group.
Die Hamburger Otto Group unterstützt als Mitinitiator das Projekt von Beginn an. 83 Schüler haben in den vergangenen zehn Jahren über das Modell einen Ausbildungsplatz im Unternehmen erhalten. Derzeit absolvieren insgesamt 26 Auszubildende mit Hauptschulabschluss eine Lehre bei OTTO.
Bereits 1999 rief Dr. Michael Otto, der heutige Aufsichtsratsvorsitzende der Otto Group, in Kooperation mit der Hapag-Lloyd AG das Hamburger Netzwerk der "Initiative für Beschäf-tigung" ins Leben. Ein Jahr später wurde gemeinsam mit dem Hamburger Senat, Hamburger Schulen, der Agentur für Arbeit und Unternehmen das Konzept des Hamburger Hauptschulmodells entwickelt und erprobt. Mit Schuljahresanfang, im September 2001, ging das Hamburger Hauptschulmodell offiziell an den Start. Ziel ist es, die Berufsorientierung an Schulen zu verbessern sowie die Übergänge in eine ungeförderte betriebliche Ausbildung direkt im Anschluss an den Hauptschulabschluss zu erhöhen.
Das Hamburger Hauptschulmodell wird aus Mitteln der Freien und Hansestadt Hamburg und der Arbeitsagentur finanziert. Eine eigens geschaffene "Koordinierungsstelle Ausbildung" bei der Arbeitsstiftung Hamburg ist Anlaufstelle für Schüler, Lehrer sowie Unternehmen. Die beteiligten Unternehmen stellen Ausbildungsplätze bereit und bieten kostenlose Beratung der Schüler durch Personalreferenten.
Im Jahr 2005 gewann das Projekt den Carl-Bertelsmann-Preis. Das Preisgeld von 150.000 Euro bildet den Grundstock für die Stiftung Hamburger Hauptschulmodell, mit der die schulische Bildung gefördert werden soll. Weitere Unterstützung erhält das Hamburger Hauptschulmodell seit 2008 durch die Private Equity Foundation aus London. Darüber hinaus wurde das Modell 2009 mit dem Goinger Förderpreis ausgezeichnet.
----- Otto Group 1949 in Deutschland gegründet, ist die Otto Group heute eine weltweit agierende Handels- und Dienstleistungsgruppe mit rund 49.721 Mitarbeitern (Stand Februar 2011). Die Gruppe ist mit 123 wesentlichen Unternehmen in 20 Ländern Europas, Nordamerikas und Asiens präsent. Ihre Geschäftstätigkeit erstreckt sich auf die drei Segmente Multichannel-Einzelhandel, Finanzdienstleistungen und Service. Im Geschäftsjahr 2010/11 (28. Februar) erwirtschaftete die Otto Group einen Umsatz von 11,4 Mrd. Euro. Sie ist weltweit der größte Online-Händler für Fashion und Lifestyle, insgesamt die Nummer 2 hinter Amazon und in Deutschland die unangefochtene Nummer eins. Die Otto Group engagiert sich maßgeblich für eine nachhaltige Wirtschaftstätigkeit. Darüber hinaus fördert sie verschiedene Projekte in den Bereichen Umweltschutz und soziale Verantwortung.
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