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WAZ: Putin entlässt Regierung Die Glaskugel hilft nicht - Leitartikel von Hendrik Groth
Essen (ots)
Das Pokerspiel um die Macht in Russland ist eröffnet, zuerst die Parlamentswahlen im Dezember, dann im März 2008 die Präsidentenwahl. Präsident Putin, der nach gültiger Verfassung nicht wiedergewählt werden darf, bestellt mit Energie und Strategie sein ganz persönliches Feld. Dass Putin nach offiziellem Sprachgebrauch den Rücktritt der Regierung angenommen habe, also eher eine passive Rolle in dem Machtspiel eingenommen haben soll, ist eine Verballhornung der Öffentlichkeit, die ohnehin kaum Zugang zu unabhängigen Medien hat. Klar ist, Putin hält die Zügel fest in der Hand und sein Kandidat wird neuer Präsident des riesigen Reiches, das wieder zur Weltmacht aufgestiegen ist. Bislang galten die beiden Ersten Vize-Ministerpräsidenten Iwanow und Medwedew als aussichtsreichste Männer für die Nachfolge, nun kommt mit dem designierten Regierungschef Subkow ein Dritter hinzu. Transparenz bei der Kandidatenkür einzufordern, ist ein müßiges Unterfangen. Der Welt bleibt nichts anderes übrig, als sich von Moskau überraschen zu lassen. Glaskugeln und Tarotkarten helfen nicht.
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