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WAZ: Saftige Fleischpreise - Kommentar von Ulrich Schilling-Strack
Essen (ots)
Das Huhn im Topf ist ein starkes Symbol. Soziale Gerechtigkeit wurde lange an der Frage gemessen, ob sich auch jeder Bürger am Sonntag eins leisten konnte. Deshalb ist es ein wichtiges Thema, wenn die Fleischpreise demnächst um bis zu 30 Prozent steigen.
Warum das Huhn im Topf teurer wird, ist schnell erklärt. Die Futterkosten haben mächtig angezogen. Weil das Getreide so teuer geworden ist. Tierhaltung lohnt sich also nicht mehr für den Bauern. Knappes Angebot, starke Nachfrage - die Preise gehen nach oben.
So funktioniert die Marktwirtschaft. Übrigens auch in die andere Richtung. Steigende Produktion und harter Konkurrenzkampf sorgten dafür, dass Fleisch immer billiger wurde. Wir hatten uns längst daran gewöhnt. Die Hälfte des Einkommens mussten die Deutschen in den Fünfzigern für Lebensmittel ausgeben. Zuletzt waren es nur noch 12 Prozent.
Was können wir tun? Zunächst mal bewusster umgehen mit dem Lebensmittel Fleisch. Und die unterstützen, die sich das Huhn im Topf nur mit Mühe leisten können. Auch das ist übrigens ein Zeichen für soziale Gerechtigkeit.
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