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WAZ: Zurück zur Kleinstaaterei. Kommentar von Stefan Schulte

Essen (ots)

Da schimpfen wir über die bösen Amerikaner, die
unserem Airbus den schönen Tankflugzeug-Auftrag der US-Armee 
missgönnen. Schimpfen über Spanier, die Eon reinlegten beim 
Endesa-Deal. Schimpfen über die Franzosen, die jeden Betrieb mit mehr
als zehn Mitarbeitern als staatlichen Schutzbefohlenen betrachten. 
Kurzum: nationaler Protektionismus ist uns deutschen 
Globalisierungs-Gewinnern zutiefst fremd. Aber wehe, da will so ein 
Bayer einen echten Niedersachsen kaufen - das kann auch der 
weltoffenste Politiker nicht dulden.
 Genug der Ironie, auch wenn Beckstein und Wulff gute Figuren als 
Freistaat-König und Welfenfürst in einem Marionetten-Theater zu Hofe 
abgäben. Es ist doch so: Unternehmen wie Conti, die sich an der Börse
Geld besorgen, kann man kaufen. Das ist der Sinn des Aktienhandels 
und der Unterschied zu Familienunternehmen wie Schaeffler. Dass keine
Heuschrecke nach Conti greift, sondern ein kleinerer Konkurrent, ist 
allerdings eine sehr feine Ironie des Kapitalismus. Und kein Anlass, 
zur Kleinstaaterei zurückzukehren.

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Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de

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