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WAZ: Computerspiele-Branche lehnt Verbot von Killerspielen ab - Hersteller sehen sich als Sündenbock

Essen (ots)

Die Computerspiele-Branche lehnt ein Verbot so
genannter Killerspiele oder schärfere Regeln zum Jugendschutz ab. 
"Kein Jugendlicher lernt am Computer einen Amoklauf", sagte Olaf 
Wolters, der Geschäftsführer des Bundesverbandes Interaktive 
Unterhaltungssoftware (BIU), im Gespräch mit der Westdeutschen 
Allgemeinen Zeitung (WAZ, Samstagausgabe). "Ein Verbot von 
Killerspielen wäre nicht zielführend. Die Debatte verstellt den Blick
auf die wahren Umstände des Amoklaufs", sagte Wolters. Die 
Verbotsdebatte werde "sehr populistisch geführt, wohl auch mit Blick 
auf den nahenden Wahlkampf".
Die bestehenden Regeln zum Jugendschutz bezeichnete Wolters als 
ausreichend. "Wir haben die Regeln in den vergangenen Jahren stetig 
verschärft." Jedes Computerspiel, das auf den Markt komme, werde den 
staatlichen Stellen vorgelegt und dort geprüft. "Ich sehe keinen Raum
für mehr staatlichen Einfluss", erklärte der BIU-Geschäftsführer.
Eine Mitverantwortung der Computerspiele-Branche für den Amoklauf in 
Winnenden wies Wolters zurück. "Es wird aus politischen Motiven 
versucht, die sehr komplexen Ursachen für einen solchen Amoklauf zu 
vereinfachen. Es geht um die Suche nach einem Sündenbock", sagte 
Wolters. "Eine Mitverantwortung sehen wir überhaupt nicht." Der 
BIU-Geschäftsführer fügte hinzu: "Der junge Mann in Winnenden hatte 
psychische Probleme, Depressionen und möglicherweise ein 
Minderwertigkeitsgefühl. Für diese Depressionen kann man nicht 
Computerspiele verantwortlich machen."

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