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WAZ: Hertie - und die Zeit danach - Kommentar von Ulf Meinke
Essen (ots)
Es war vermutlich das letzte große Krisentreffen vor der Schließung der traditionsreichen Warenhauskette Hertie. Von einem "Fünkchen Hoffnung" war vor dem Treffen der Bürgermeister mit den Eigentümern der Kaufhaus-Immobilien die Rede. Doch insgeheim hat vermutlich kaum noch ein Stadtoberhaupt an die Rettung des Unternehmens mit seinen rund 2700 Beschäftigten geglaubt. Zu ernüchternd waren die Signale der Investoren. Sie verfolgen Pläne, in denen die Hertie-Belegschaft keinen Platz hat. Das ist bitter für die Mitarbeiter, die bis zuletzt für den Erhalt ihres Unternehmens gekämpft haben. Die Investoren mit den sperrigen Namen Dawnay Day und Mercatoria Acquisitions interessieren sich nicht wirklich für das Einzelhandelsgeschäft. Stattdessen wollen sie die Immobilien vermarkten - Standort für Standort. Angeblich soll es schon für rund zehn Häuser Interessenten geben. Attraktive Standorte haben eine Chance - einerseits. Andererseits wird der Ausleseprozess gnadenlos sein. Die eigentliche Arbeit der Bürgermeister mit Hertie-Standorten hat gerade erst begonnen.
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