Westdeutsche Allgemeine Zeitung
WAZ: Blankes Entsetzen. Kommentar von Rolf Potthoff
Essen (ots)
Der Tod ist immer und überall gegenwärtig. Das wissen Menschen, seit es Menschen gibt. Und sie haben gelernt, mit absurdesten Widersinnigkeiten umzugehen: Im Krieg ist der Tod erklärte Strategie. Im Zivilen wird alles nur Denkbare ersonnen, um noch den letzten Funken Leben zu erhalten.
Obwohl der Tod allgegenwärtig ist, sind es Leid, Trauer und oft blankes Entsetzen, was er hinterlässt. Zumal in Situationen, die zu unwahrscheinlich erscheinen, als dass sie jemals eintreten könnten. Dieses Sommerwochenende gab erschütternde Beispiele dafür.
Der verheerende Erdrutsch von Nachterstedt ist zu monströs, als dass man ihn "so einfach" verarbeiten und "abhaken" könnte. Auch das tragische Unglück im Märkischen Kreis erscheint uns so fremdartig, als sei es in einer anderen Welt geschehen.
Nun wird man nach Schuld und Schuldigen suchen. Doch ungeschehen machen lässt sich nichts. Es sind Tragödien, die sich da vollzogen - und es wird zahllose andere Tragödien dieser Art geben. Das Wissen darum jedoch darf nicht davon abhalten, in mitfühlenden Gedanken bei den Opfern und den trauernden Angehörigen zu sein.
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