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WAZ: Der marode NRW-Haushalt - Tausend Mal appelliert. Kommentar von Norbert Robers

Essen (ots)

Es sind die immer gleichen Mahnungen und Argumente:
Wir dürfen unseren Kindern keinen immer höheren Schuldenberg 
hinterlassen - wir müssen die Neuverschuldung zurückfahren. 
NRW-Finanzminister Helmut Linssen ließ es sich in der gestrigen 
Etatdebatte nicht nehmen, ebenfalls diese Klassiker zu bemühen.
 Fakt ist: tausend Mal appelliert, tausend Mal nichts passiert. Von 
Flensburg bis Garmisch, ob Bund, Länder oder Kommunen - der Ritt in 
Richtung Bankrott der öffentlichen Haushalte hält unvermindert an. 
Und immer das gleiche vermeintliche Beruhigungs-Argument: Ein Staat 
könne nicht pleite gehen. Die Erfahrungen in Island oder Kalifornien 
belegen das Gegenteil.
 Im vergangenen Jahr stand NRW knapp vor einem ausgeglichenen 
Haushalt. Ein Hoffnungsschimmer? Geht es doch, wenn man nur will? Ja 
und nein. Das Land Berlin macht vor, dass einzig und allein ein 
konsequenter Stellenabbau zu echten strukturellen Erleichterungen 
führt. Auf der anderen Seite ist jeder Finanzminister gnadenlos von 
den Steuereinnahmen abhängig. Diese Krise mag in Teilen überwunden 
sein. Aber die nächste kommt bestimmt. Es gibt keinen Anlass für 
Entschuldungs-Optimismus.

Pressekontakt:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

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