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WAZ: Der schlesische Rembrandt. Kommentar von Jens Dirksen
Essen (ots)
Es gibt Geschichten, die sind welche, weil sie niemals Geschichte schreiben werden. So ist wieder einmal ein wertvolles Bild genau dort aufgetaucht, wo man es nicht vermutet hätte. Diesmal auf dem Dachboden einer Kirche in Breslau: Dort fand Pater Marek Nowacki "beim Aufräumen", wie er ausplauderte, ein wertvolles Gemälde des Barockmalers Michael Willmann, das schon seit Jahrzehnten vermisst worden war. Das Porträt des Johannes von Capstrano, vermutet Pater Nowacki, könnte nach dem Zweiten Weltkrieg auf den Dachboden der Kirche gelangt sein, als man den Heiligen auf einem Altar durch ein Madonnenbild ersetzt hat.
Normalerweise ereilt das Schicksal, an einem etwas deplatzierten Ort gefunden zu werden, ja den vergleichsweise berühmteren Kollegen von Michael Willmann - in Abstellkammern, auf dem Flohmarkt, im Kleiderschrank. Aber man hätte es fast ahnen können, dass eines Tages ein Willmann auf einem Dachboden auftauchen würde. Zeitgenossen nannten ihn schließlich den "schlesischen Rembrandt".
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