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WAZ: Eine aberwitzige Arbeitsthese - Kommentar von Stefan Schulte

Essen (ots)

Alleinerziehende sind häufiger arbeitslos als
andere. Auch, weil es kaum Betreuungsangebote für ihre Kinder gibt. 
Deshalb gelten sie als eine benachteiligte Gruppe. Nun kommen Kieler 
Forscher zu einem ganz anderen Ergebnis: Alleinerziehende würden vom 
Staat bevorteilt und deshalb nicht arbeiten. Eine überraschende 
These, die so falsch ist wie die zentrale Rechnung der Forscher: Beim
Vergleich des Hartz-IV-Geldes der zweifachen Mutter mit dem Job, in 
dem sie ebenfalls nur 1500 Euro erhalten würden, wird das Kindergeld 
vergessen. Es wird mit Hartz IV verrechnet, wer arbeitet, erhält 184 
Euro pro Kind. Die Alleinerziehende hätte also 368 Euro mehr.
Die Experten bleiben auch den Beweis schuldig, warum es 
Alleinerziehenden besser ginge als Paaren. Ein vierköpfiger 
Hartz-IV-Haushalt erhält oft mehr als 1500 Euro, der Forscher-Logik 
zufolge würde es sich erst recht nicht lohnen, dass ein Elternteil 
arbeiten geht. Die Forscher erklären ferner, Alleinerziehende würden 
Partner unterschlagen, weil sonst deren Einkommen angerechnet würde. 
Das stimmt, ist aber bei Kinderlosen nicht anders.
Alleinerziehende als Hätschelkinder? Na ja.

Pressekontakt:

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Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
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