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WAZ: Ein bitteres Fest für die Kirche. Kommentar von Angelika Wölk

Essen (ots)

Ostern - es ist das höchste Fest im Kirchenjahr.
Christen feiern die Auferstehung des Gekreuzigten, des Jesus von 
Nazareth. Ostern 2010 - das ist für die katholische Kirche jedoch ein
bitteres Fest. Es fällt mitten hinein in die Debatte um den Skandal 
des sexuellen Missbrauchs, begangen von Priestern an schutzlosen, 
ihnen arglos vertrauenden Kindern. Und die Kirche? Sie hat die Täter 
in früheren Jahrzehnten oft nur versetzt, ganz nach dem Motto: Aus 
den Augen, aus dem Sinn.
Wir erahnen gerade erst das Ausmaß der unvorstellbaren Dunkelheit,
die die Missbrauchs-Opfer Jahrzehnte lang umgeben hat. Und das 
erschüttert die Kirche tief, sehr tief, bis in ihre Grundfesten 
hinein. Dieses erschütterte Fundament - das ist ihre moralische 
Autorität. Und die ist nachhaltig  beschädigt. Schlimmer kann es die 
Kirche nicht treffen.
Ostern 2010 - ein bitterer Festtag für die Kirche. Für sie hat die
Zeit der Passion, des Leidens, mit diesem Auferstehungs-Fest kein 
Ende gefunden. Im Gegenteil. Für sie beginnt jetzt erst die Zeit der 
Buße, der Reinigung und der Suche danach, das verloren gegangene 
Vertrauen zurückzugewinnen. Gelingen kann das nur mit der begonnenen,
rückhaltlosen Aufklärung, mit Hilfen für die Opfer und mit der 
Auseinandersetzung über Ursachen im System. Es wird ein langer, 
schmerzlicher Prozess, bis es für die Kirche ein "Auferstehen" geben 
kann.

Pressekontakt:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

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