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WAZ: Dann isst man kein Grünzeug" - Kommentar von Petra Koruhn
Essen (ots)
Ein Keim geht um. Ehec beschäftigt längst nicht nur die Wissenschaftler. Ob am Küchentisch oder im Laden - vermutlich gibt es nur noch wenige, denen dieser Darm-Bazillus egal ist. "Dann isst man mal eine Zeit lang kein Grünzeug." Solche Worte fallen in Supermärkten oder in der Bäckerei, wo das Salatblatt auf dem Salamibrötchen fehlt. Es scheint, als hätten die Menschen aus all den Krisen um Dioxin-Eier, Rinderwahnsinn und Antibiotika-Schnitzel gelernt. Sie lassen sich nicht verrückt machen. Aber sie verharmlosen auch nicht. Dieser Keim hat es in sich, sagen sie. Noch sind die Leute ruhig. Obwohl das, was die Institute gegen den gefährlichen Erreger empfehlen, mager ist: Händewaschen, Küchenhygiene. Kein Medikament, das wirklich hilft. Und wo die Quelle des Übels sitzt, weiß immer noch keiner. Dass viele sich am Rat der Behörden (kein rohes Gemüse!) orientieren, ist schon erstaunlich: Sie lassen den Salat links liegen, werfen Tomaten, Gurken, Möhren weg und bestellen im Lokal Schnitzel ohne Beilage. Dabei ist nichts erwiesen. Verrückt. Vielleicht sagen die Behörden bald etwas anderes? Ein Irrwitz - vor allem für die Gemüsebauern. Es scheint also, dass die Mehrzahl der Leute den Gesundheitsbehörden vertraut. Diese sollten sich der großen Verantwortung bewusst sein.
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