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WAZ: Wieder ein Magnet - Kommentar von Dietmar Seher
Essen (ots)
Deutschland war lange zweite Wahl. Junge Leute aus allen Ecken des Kontinents nutzten es zur Durchreise. Die gut bezahlten Jobs lockten in Großbritannien und Irland. Die Krise hat alles anders gemacht. Die Bundesrepublik ist der ökonomische Musterknabe. Das hat den Trend gekippt. Das Land in der Mitte Europas wird, wie in den wilden Jahren nach der Wiedervereinigung, wieder zu einem Magneten. Die Wirtschaft atmet auf. Sie braucht die Fachkräfte, die in ihren Ländern ums Mittelmeer keine Zukunft sehen. In unseren Konzernetagen werden sie - mit Sprachkurs als Morgengabe - begrüßt. Das ist der eine Teil der Wahrheit. Der andere: Die Studierenden, Ingenieure und Experten aus dem Süden sind nur die pflegeleichte Minderheit. Die Mehrheit der heutigen Zuwanderer flieht, die Freizügigkeit der EU-Mitgliedschaft nutzend, aus Bulgarien und Rumänien vor der Armut. In den Städten des Ruhrgebiets ist ihre Präsenz schon sichtbar. Mag das Deutschland von 2012 mit seinem stabilen Arbeitsmarkt sie auch besser integrieren können als die Migranten der 90er-Jahre - Eingliederung ist immer wieder neu zu lernen. Von allen Beteiligten.
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