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WAZ: Futter für die Schwergewichte - Kommentar von Gerd Heidecke
Essen (ots)
Die Automobilindustrie hat es noch jedes Mal geschafft, die von ihr als Bedrohung empfundene Verschärfung von Umweltauflagen in Europa zumindest abzumildern. Diesmal konnten sich die deutschen Premiumanbieter in Brüssel durchsetzen. Die Massenhersteller wie Fiat mit ihrer von Kleinwagen dominierten Flotte müssen den Durchschnittsverbrauch noch stärker senken. Dadurch gewinnen allen voran Mercedes und BMW Zeit, um den überdurchschnittlich hohen Verbrauch ihrer schweren und stark motorisierten Wagen zu reduzieren. Der Taschenspielertrick dabei: Schwere Autos dürfen noch mehr verbrauchen als bislang vorgesehen war. Ein fragwürdiger Ansatz: Stärkere Anreize zur Entwicklung und zum Einsatz teurer Leichtbautechnologien entstehen so nicht. Die Gelegenheit für die Schwergewichte der Autobranche war günstig: In Zeiten der Währungs- und Wirtschaftskrise steht das Thema Verbrauchsreduzierung nicht mehr im Fokus der Öffentlichkeit. Die Diskussion um den Temperaturanstieg auf der Erde und damit auch um den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid aus dem Auspuff ist praktisch tot, ein weltweit gültiges Klimaschutzabkommen in weiter Ferne. Kälter wird es dadurch auf der Welt aber nicht.
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