Sind 38 Prozent der Deutschen potentielle Verbrecher?
Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen zu ZDF-Doku über "(fast) perfekte Verbrechen"
Mainz (ots)
Mord und Totschlag, Raub und Diebstahl, Betrug und Brandstiftung - seit es Menschen gibt, begehen sie Verbrechen. Johann Wolfgang von Goethe soll einmal gesagt haben: "Es gibt kein Verbrechen, das ich mir unter bestimmten Voraussetzungen nicht selbst zutrauen würde." "ZDFzeit" hat für die Dokumentation "Ein (fast) perfektes Verbrechen. Der ewige Wettlauf zwischen Gut und Böse" überprüft, wie die Deutschen ihre eigene kriminelle Energie einschätzen. In einer repräsentativen Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen stimmen 38 Prozent Goethes Ausspruch zu. Mehr als ein Drittel der Befragten hält sich demnach für fähig, "unter bestimmten Voraussetzungen" Verbrechen zu begehen.
Die "ZDFzeit"-Dokumentation "Ein (fast) perfektes Verbrechen" von Tom Ockers am Dienstag, 21. Februar 2012, 20.15 Uhr, beschäftigt sich mit der Frage, wie unsere Gesellschaft mit dem Bösen im Menschen umgeht und warum die Vorstellung vom perfekten Verbrechen fast immer Illusion bleibt. Dabei geht es unter anderem um diese spektakulären Kriminalfälle:
Die Zwillinge im KaDeWe: Beim Einbruch ins Berliner "Kaufhaus des Westens" im Januar 2009 konnten die Tatverdächtigen trotz einer klaren DNA-Spur am Tatort nicht verurteilt werden, weil sie eineiige Zwillinge sind. Die DNA von eineiigen Zwillingen ist auf dem derzeitigen Stand der Technik nicht zweifelsfrei zu unterscheiden. Die tatverdächtigen Brüder gelten deshalb beide als unschuldig. Hassan Osman, einer der Zwillinge, beteuert im ZDF-Interview, er habe sich vor dem Fall "nie mit DNA beschäftigt".
Die Schneider-Pleite: Knapp sechs Milliarden D-Mark Schulden hatte der "Baulöwe" Jürgen Schneider 1994 angehäuft, als sein Immobilienunternehmen Insolvenz anmelden musste. Schneider flüchtete in die USA, wurde gefasst und vor dem Frankfurter Landgericht unter anderem wegen Betrugs zu einer Haftstrafe von sechs Jahren und neun Monaten verurteilt. Im ZDF-Interview gibt er sich reumütig, will aber nicht der einzige Schuldige sein. "Die Banken" so Schneider, "haben mit Sicherheit noch Geld daran verdient."
Menschenraub im Staatsauftrag: Der Menschenrechtsaktivist Erwin Neumann wurde 1958 von Stasi-Agenten aus West-Berlin in die DDR verschleppt. Er starb neun Jahre später im Stasi-Gefängnis von Hohenschönhausen. Neumanns Tochter erfuhr erst nach der Wende vom tragischen Schicksal ihres Vaters. Im Interview mit "ZDFzeit" schildert sie die quälende Ungewissheit, mit der sie mehr als drei Jahrzehnte leben musste. Die Tat blieb ungesühnt.
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