Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westdeutsche Allgemeine Zeitung mehr verpassen.

Westdeutsche Allgemeine Zeitung

WAZ: Enttäuschte Erwartungen - Kommentar von Christopher Onkelbach

Essen (ots)

Wenn die Amerikaner der Ansicht sind, dass es an der Zeit sei, ihre Atomwaffen zu modernisieren, ist das zunächst einmal ihre Entscheidung. Erst durch die "nukleare Teilhabe" innerhalb der Nato wird es auch zu einer deutschen Angelegenheit. Dann nämlich, wenn Bomber der Bundeswehr nach einer Freigabe durch die US-Regierung mit Atomwaffen bestückt zum Einsatz kommen. Dass Deutschland als kleiner Nato-Partner sich dem Willen der USA widersetzen könnte, ist ernsthaft nicht anzunehmen. Dennoch bedeutet der Modernisierungsplan für Außenminister Westerwelle eine Niederlage, hat er sich doch mit der Forderung, Deutschland müsse atomwaffenfrei werden, weit aus dem Fenster gelehnt und hohe Erwartungen geweckt. Bislang sind die in der Eifel stationierten Waffen offenbar reine Abwurfbomben, die von veralteten Tornados ins Ziel getragen werden müssten. Sie sollen nun mit modernen Steuerungssystemen ausgerüstet werden. Das bedeutet im Klartext, dass der Abzug der Atomwaffen aus Deutschland in die ferne Zukunft verschoben ist. Frankreich, Großbritannien und andere Mitgliedsstaaten halten an der überkommenen Abschreckungsdoktrin fest. Zunächst müsse Russland sein umfangreiches Arsenal reduzieren. Klar ist, so lange die Nato eine nukleare Allianz ist, so lange wird sie auch an der nuklearen Option festhalten. Dabei weiß seit dem Ende des Kalten Krieges eigentlich niemand mehr, gegen wen diese Waffen eingesetzt werden sollen.

Pressekontakt:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de

Original-Content von: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Weitere Storys: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
  • 05.09.2012 – 19:58

    WAZ: Hilfe für Patienten - Kommentar von Daniel Freudenreich

    Essen (ots) - Keine Frage, jeder Behandlungsfehler durch einen Arzt ist einer zu viel. Zumal die Folgen tödlich sein können. Und dennoch müssen wir einsehen, dass auch ein Mediziner nicht unfehlbar ist. Gemessen an den zig Millionen Behandlungsfällen ist die Zahl der Fehler gering, und sie dürfte dies auch dann bleiben, wenn man von einer hohen Dunkelziffer ausgeht. Am Ende kommt es darauf an, dass der Patient rasch ...

  • 05.09.2012 – 19:56

    WAZ: Gehälter jenseits von Eden - Kommentar von Rolf Obertreis

    Essen (ots) - Die Forderung nach weniger Geld für Top-Manager ist mehrheitsfähig und opportun, zumal in diesen Krisenzeiten. Auch wenn sie Commerzbank-Chef Martin Blessing leicht fallen mag, weil er ohnehin am Ende der Gehaltsliste deutscher Top-Manager steht, hat sie aus seinem Mund durchaus Gewicht. Mit Annäherung an die Gehälter der Industrie hat Blessing sicher nicht VW-Chef Winterkorn mit seinen 17,5 Millionen ...

  • 04.09.2012 – 21:01

    WAZ: Die Null muss stehen. Kommentar von Theo Schumacher

    Essen (ots) - Über Sinn und Ertrag eines ganz speziellen Sparclubs in Düsseldorf wird nicht erst seit gestern gerätselt. Was bringt das Effizienzteam? Nein, es hat nicht das Zeug zum Skandal, wenn der Finanzminister externen Sachverstand hinzukauft. So haben es alle Regierungen gehalten, egal welcher Couleur. Doch umso größer wird die Erwartung, dass die Experten greifbare Ergebnisse präsentieren, die den Haushalt ...